Kohlekraftwerke: Schmutziges Geld
Die Energieerzeugung durch das Verbrennen von Kohle ist keine Zukunftstechnologie. Dies sollte nach jahrelangen und vehementen öffentlichen Debatten kein Geheimnis mehr sein. Und doch gibt es offenbar Köpfe, in die diese einfache Erkenntnis nicht hineingeht. Einer davon gehört einem gewissen Sigmar Gabriel aus Niedersachsen, der in Berlin das Klima schützt, so gut er es eben versteht.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Sehr gut vermag er es nicht. Es ist eben nicht piepegal, wie viele Kohlemeiler CO2 in die Atmosphäre blasen, so lange die Obergrenze der künftig kostenpflichtigen Schadstoffemissionen nicht überschritten wird. Zwar ist es richtig, dass durch diesen Handel mit Zertifikaten die Wirtschaftlichkeit von Kohlemeilern sinkt. Richtig ist aber auch, dass die Konzerne nicht vorsätzlich das Geld ihrer Aktionäre durch die Schornsteine jagen, sondern dieses zu mehren suchen.
Diese Obergrenzen für Schadstoffemissionen sind Augenwischerei, denn sie sind willkürlich festgesetzt. Wesentlicher aber noch ist, dass jede Investition in Kohlemeiler bei den erneuerbaren Energien fehlt. So lange es rentabel erscheint, mit fossilen Energieträgern Strom zu erzeugen, wird die saubere Alternative nicht zur Realität. Und eben so lange auch wird nicht ernsthaft Energie gespart.
Mit Kohlekraftwerken lässt sich kurzfristig Geld verdienen. Es ist schmutziges Geld.
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