Schills Unsicherheit: Hauptstadt des Verbrechens
Das wird Ronald Schill aber gar nicht gefallen. Denn die Kriminalität in Hamburg ist unter seiner Ägide als Innensenator offenbar keineswegs gefallen, sondern sogar noch angestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen der Polizei habe es im Jahr 2003 einen Zuwachs von bis zu zwei Prozent gegeben, wurde gestern dem Abendblatt vorab aus wohlinformierten Kreisen zugeraunt. Und dies kaum zufällig, denn ebenfalls gestern hatte die Innenbehörde bekannt gegeben, sie gedenke die offizielle Kriminalitätsstatistik am 23. Januar vorzulegen. Dann würden auch die „korrigierten Zahlen der Halbjahresbilanz 2003“ veröffentlicht.
Diese hatte im Sommer einen Rückgang der Kriminalität um 2,5 Prozent verheißen. Kurz darauf musste die Halbjahresbilanz peinlicherweise wieder zurückgezogen werden, weil mehrere tausend Straftaten unberücksichtigt geblieben waren. Die offizielle Begründung von Polizei und Innenbehörde lautete seinerzeit, dass Bedienungsfehler von Polizeibeamten bei der Eingabe in die Computerformulare dafür verantwortlich gewesen seien.
Eine Zunahme soll es nun vor allem in den Bereichen Beschaffungskriminalität, Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie beim Schwarzfahren gegeben haben. Weniger Fälle wurden dagegen bei Drogendelikten, Kfz-Diebstählen, Körperverletzungen sowie bei Raub und Schmuggel registriert.
Aber vielleicht gelingt Schill ja der Nachweis, dass der Anstieg erst nach seiner Entlassung am 19. August eingetreten sei. smv
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