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Bieten & verkaufen

Wer hat Angst vor eBay? Erstaunlich viele Leute befürchten, dass sie schon mit der bloßen Anmeldung bei eBay in eine Versteigerung hineingezogen werden oder schon mitbieten, wenn sie lediglich einen Artikel anklicken. In Wirklichkeit ist die Anmeldung kostenlos und dient dazu, eine Referenzadresse zu hinterlassen sowie Nickname und Passwort zu wählen. Stöbern kann man auch unangemeldet, allerdings nicht mitbieten.

Bieten. Erst wenn man ein eigenes Gebot an der entsprechenden Stelle eingibt und mit seinem Passwort bestätigt, ist man im Rennen. Vorausgesetzt, jemand anderes hat nicht schon vorher einen zunächst geheimen, höheren Preis eingegeben. Dann heißt es „Sie wurden überboten“, und man steigt entweder aus oder bietet weiter, bis man selbst führt.

Strategien beim Bieten. Man kann in kleinen Erhöhungsschritten bieten – oder gleich seinen Höchstpreis eingeben. Vorteil hierbei: Man muss nicht ständig verfolgen, ob man überboten wurde. Nachteil: Der Endpreis fällt eventuell höher aus, weil andere sich angestachelt fühlen, den geheimen Höchstbieter zu überrunden. Beliebt ist es, sein Gebot erst in allerletzter Sekunde abzugeben. Dabei sind gutes Timing und Nervenstärke gefragt.

Verkaufen. Außer bei Markenartikeln oder Büchern stehen die Chancen, einen erfreulichen Endpreis zu erzielen, nicht so gut, wenn man kein Foto einstellt. Einen Artikel bei eBay zum Verkauf einzustellen kostet mindestens 25 Cent, ob man ihn verkauft oder nicht. Wer den Startpreis höher als auf einen Euro ansetzt, zahlt auch höhere Angebotsgebühren (für Startpreise über hundert Euro sind es 2,40 Euro). Bei erfolgtem Verkauf sind Verkaufsprovisionen von mindestens vier Prozent des Verkaufspreises fällig. Für alle Verkäufe über fünfhundert Euro zahlt man satte 15 Prozent auf die fünfhundert Euro plus 1,5 Prozent für jeden weiteren Euro.

Viel Arbeit! Wer viele Angebote einstellt, hat auch viel zu tun! Es kann ziemlich mühsam werden, ständig die Kontoauszüge zu prüfen, Anfragen von Interessenten zu beantworten, Pakete zu packen. Den meisten Spaß haben Leute, die eBay als Spiel betrachten und nicht als ernsthafte Möglichkeit, Geld zu verdienen (was aber keinesfalls unmöglich ist).

Porto und Versand. Ein unendliches Streitthema. Die Versandkostenpauschale liegt im Ermessen des Verkäufers – und dabei geht es nicht immer nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes zu oder im Sinne des eBay-Ethos, nach dem man am Versand nichts verdienen soll. Unbedingt die Versandbedingungen lesen!

Bewertungen. Nach jeder erfolgreichen Transaktion sind Käufer und Verkäufer aufgefordert, eine Bewertung abzugeben. Drei Kategorien gibt es – „positiv“, „neutral“ und „negativ“ – sowie eine Kommentarzeile. Wer negativ bewertet wurde, muss damit leben, dass jeder in seinem Bewertungsprofil schnell auf die Beschwerden stößt. Das Profil soll anderen zur Orientierung dienen: Wie vertrauenswürdig ist der Käufer oder Verkäufer?

eBay-Ethos. Die Essentials: Schnell zahlen! Zügig versenden! Artikel „ehrlich“ beschreiben! Nur die tatsächlichen Versandkosten berechnen! Bewertungen abgeben! Nett sein! Die allermeisten eBayer verhalten sich fair. Die anderen lernt man meiden. Wer Grund hat, sich bei der Administration über einen eBayer zu beschweren, trifft, im Sinne der Erhaltung der Handelsmoral, auf Entgegenkommen. CORNELIA KURTH

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