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Museumsinsel länger Baustelle

Preußenstiftung: Umbau der Museumsinsel verzögert sich um drei Jahre – Eröffnung erst 2013. Planungen für Erweiterungsbauten bedroht und Pergamonmuseum bröckelt auch

Der Umbau der Museumsinsel, deren Sanierung bis zum Jahr 2010 abgeschlossen sein sollte, gerät ins Stocken. Nach dem Rückzug des Landes Berlin aus der Finanzierung für die Bauarbeiten übernimmt der Bund nur 80 Prozent der Kosten in dreistelliger Millionenhöhe. Aus- und Umbau der Museumsinsel, auf der zusätzlich zwei neue Museumsbauten vorgesehen sind, sollen nun erst 2013 fertig sein.

Angesichts der derzeitigen Finanzlage müssten die Mittel gestreckt werden, daraus ergebe sich die Verzögerung, sagte Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Zwei der wesentlichen Planungen – die unterirdische Museumsstraße („Archäologische Promenade“), die die Highlights der Sammlung präsentieren soll, und der Neubau des Ungers-Flügels vor dem Pergamonhof – seien davon direkt betroffen.

Außerdem kündigte der Präsident die Schließung des Pergamonmuseums an. Es seien Schäden in der Stahlkonstruktion für Lichtdecke entdeckt worden. Für die Sicherungsmaßnahmen werde das Museum vom 10. bis 23. Juni schließen. Die Gerüste sollen bis zur Sanierung des Daches voraussichtlich sechs Monate bei laufendem Museumsbetrieb stehen bleiben. Betroffen sind neben dem Pergamonaltar das Markttor von Milet, das Ischtar-Tor und der Saal zum Hellenismus.

Auch seien Schäden im Vorhof des Museums, dem so genannten Ehrenhof, gefunden worden, sagte Lehmann. Bei der beschädigten Fassade und dem Gesims sei die Sanierung bereits im Gang. Lehmann bestätigte, dass die Fertigstellung der so genannten Archäologischen Promenade ganz hinten angestellt werden müsste. Aufträge an Firmen für die Planung und Grundsanierung seien noch nicht in Auftrag gegeben worden. Als Nächstes soll das Bode-Museum, das zur Zeit aufwendig renoviert wird, im Jahr 2005 für das Publikum geöffnet werden. ROLF LAUTENSCHLÄGER

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