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Thailand-Touristen im Visier von Terroristen

Behörden wollen Pläne für Terroranschläge auf ausländische Botschaften und in Touristenzentren aufgedeckt haben

BANGKOK/BERLIN afp/taz ■ Zum Auftakt der Hauptreisezeit in Thailand haben radikalislamische Extremisten nach Regierungsangaben Bombenanschläge gegen Urlaubszentren und westliche Botschaften geplant. Nach dem Vorbild der Anschläge auf der indonesischen Insel Bali, wo im Oktober 202 Menschen getötet wurden, wollten Mitglieder der radikalen Jamaah Islamiyah (JI) noch in diesem Monat Ausländer mit Autobomben töten, sagte Innenminister Wan Muhamad Nor Matha gestern der Tageszeitung The Nation.

Am Dienstag seien drei mutmaßliche Drahtzieher der geplanten Attentate festgenommen worden. Es handle sich um einen muslimischen Religionslehrer und seinen Sohn aus dem Süden des Landes, welche die Attentatspläne und ihre JI-Mitgliedschaft gestanden hätten, sowie um einen Arzt. Der soll gestanden haben, für JI Pässe gefälscht zu haben. Seine Verhaftung löste laut BBC bei Beobachtern jedoch Staunen aus. So werde vermutet, dass der als Polizeikritiker bekannte Arzt mundtot gemacht werden solle.

Wie aus thailändischen Polizeikreisen verlautete, hatten die Verdächtigen die Khao San Road in Bangkok im Visier, wo täglich tausende von Rucksackreisenden aus aller Welt absteigen. Auch das Bangkoker Nachtklubviertel Nana, die Badeorte Pattaya und Phuket sowie die Botschaften der USA, Großbritanniens, Australiens, Israels und Singapurs seien mögliche Anschlagsziele gewesen.

Jamaah Islamiya wird für die Bali-Anschläge verantwortlich gemacht und soll Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida haben. JI kämpft für eine islamischen Staat, der aus Südthailand, Malaysia, Singapur, Indonesien und den Südphilippinen bestehen soll. Die Organisation soll 200 bis 1.000 Mitglieder haben.

Thailand hat jedes Jahr 10 Millionen ausländische Besucher. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen des buddhistischen Landes, in dessen südlichem Teil eine muslimische Minderheit lebt. Australien und Neuseeland hatten schon im Mai vor nicht unbedingt nötigen Reisen nach Thailand gewarnt. Das Auswärtige Amt in Berlin empfiehlt bei Reisen zu touristischen Zielen erhöhte Aufmerksamkeit. HAN

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