: Woher nehmen?
Nur die Bremer CDU hat so recht kein Frauenproblem
Bremen/Hannover/Hamburg taz ■ Der schleswig-holsteinische Landesverband ist nicht der einzige CDU-Zweig im Norden, der sich mit der Partizipation von Frauen schwer tut. In Hamburg weist der CDU-geführte Senat von Ole von Beust mit Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram nach wie vor nur eine CDU-Frau auf. Die übrigen Senatorinnen Karin von Welck (Kultur) und Alexandra Dinges-Dierig (Bildung) sind parteilos.
Ein bisschen anders ist es in Bremen: „Ihr seht fantastisch aus“, rief einst Bernd Neumann, ewiger CDU-Landeschef, den Frauen zu, mit denen seine Partei für die Bürgerschaftswahl im Vorjahr Reklame machte. „Starke Frauen wählen“, hieß die CDU-Plakatkampagne. Viele der „starken Frauen“ sitzen nun im Parlament, aber da sind sie ziemlich still. Immerhin: Drei weibliche Staatsräte hat die Bremer Landesregierung – zwei von ihnen gehören zur CDU.
Gegen den Widerstand aus dem stockkonservativen Süd-Oldenburg und von der Jungen Union peitschte die damalige Frauen-Unions-Landesvorsitzende Irmgard Vogelsang Anfang der 90er das Frauen-Quorum in Niedersachsen durch. 2003 wurden denn auch erstmals gemäß Satzung von den 78 Listenplätzen 26 mit CDU-Frauen besetzt – bei den Unions-Männern heißen sie „Tupper-Fraktion“. In der Regierung sind allerdings nur Elisabeth Heister-Neumann als Justizministerin, Ursula von der Leyen als Sozialministerin und Gabriele Wurzel als Chefin der Staatskanzlei vertreten. aha/sgi/ksc
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen