WAS MACHT EIGENTLICH ...Peter Zumthor?: Abrechnen
Nach dem Debakel nun die Schlammschlacht. Der bisherige Architekt der NS-Gedenkstätte „Topographie des Terrors“, Peter Zumthor, verbreitet per Pressemitteilung nach seinem Ausbooten schwere Vorwürfe gegen die Bausenatorin und die Kulturstaatsministerin: Ingeborg Junge-Reyer (SPD) „hat nie mit uns gesprochen“, so der Schweizer im Namen seines Teams. Ein mit Christina Weiss (parteilos) angeblich geplantes Gespräch „hat nicht stattgefunden“. Schon am Dienstagabend hatte Zumthor in einer ersten Reaktion der taz gesagt, man habe in sein Schweizer Dorf „immer wieder Dreck geworfen“: „Man lügt mich an.“
Zudem scheint sich Zumthor nun dazu durchgerungen zu haben, gegen die Entscheidung des Bundes und Landes zu klagen. Öffentlich äußert er nun seine Vermutung, dass ihm noch bis zu 1 Million Euro zustünden. Sein Mitarbeiterteam stehe jetzt ohne Arbeit da, auch Schadensersatzklagen und einen Prozess wegen Rufschädigung erwägt der Architekt.
Ebenso öffentlich holzt der geschäftsführende Direktor der „Topographie“-Stiftung, Andreas Nachama, zurück: „Zumthor verdient auch noch an seiner Unfähigkeit“, wird er zitiert. Auch mit dem Restbetrag von 23,5 Millionen Euro könne man immer noch ein anspruchsvolles Gebäude bauen, erklärt er der taz. Nachama verweist auf den Libeskind-Bau des Jüdischen Museums, der etwa 5.000 Euro pro Quadratmeter gekostet habe. Für den Neubau der „Topographie“ ohne Zumthor blieben rechnerisch immer noch etwa 7.500 Euro übrig. GES
FOTO: UNISI
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