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Kongo-Morde im Visier

Weltgericht konzentriert sich auf Völkermord-Verdacht im Bürgerkriegsland. 499 Anzeigen aller Art im ersten Jahr

DEN HAAG dpa ■ Der seit Juli 2002 bestehende Internationale Strafgerichtshof (IStGH) konzentriert seine Arbeit zunächst auf schwere Verbrechen im Kongo. Das für die Verfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zuständige neue Weltgericht hat diesen Krisenherd wegen der besonderen Dringlichkeit ausgewählt. Wie Chefankläger Luis Moreno-Ocampo gestern in Den Haag mitteilte, sind allein im ersten Jahr 499 „Anzeigen“ aller Art eingegangen. 93 davon kamen aus Deutschland, die übrigen aus 65 anderen Ländern.

„Wir könnten hier etwas erreichen, um das Morden zu beenden“, sagte der Chefankläger zu der Entscheidung. Ihm liegen bereits detaillierte Berichte von verschiedenen Organisationen sowie konkrete Aussagen von Verbrechensopfern vor. Zudem bestehe der Verdacht, dass die Kongo-Regierung nicht im Stande sei, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

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