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kinder in essenArmut ist amtlich

Fast ein halbes Jahr hat die Stadt Essen sich Zeit gelassen, den Kinderbericht in die für sie passende Form zu bringen. Dabei hatten bereits im Januar Politiker aller Couleur über erschreckende Zahlen zur Kinderarmut debattiert. Peinlich wurde es, als im Februar die geplante Vorstellung des Berichts zwei Stunden vor der Pressekonferenz platzte. Der Grund: Der Verwaltungsvorstand hatte die Vorlage nicht abgesegnet. Ein paar Nachrecherchen seien nötig gewesen, vor allem hätten die positiven Ansätze gefehlt, hieß es.

KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN

Nun ist die stark ausgeprägte Kinderarmut in Essen amtlich. Es ist lobenswert, dass die Stadt sich bemüht, regelmäßig die Lage der Kinder zu erfassen. Doch jede Zahl zur Armut oder zu Bildungsdezifiten mit „was-wir-schon-alles-in-die-Wege-geleitet-haben“ zu schmücken, hilft nicht weiter. Die armen Kindern kommen auch nicht besser aus ihrer Misere, wenn sie wissen, dass sie in der kinderfreundlichsten Stadt leben. Die städtische Politik muss offen über Armutsprobleme reden. Vor allem bei der Umsetzung von Hartz IV muss ihre Hauptaufgabe darin liegen, der weiter ansteigenden Kinderarmut entgegen zu treten.

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