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Städte fürs große Ziel

„Keine Gentechnik auf kommunalen Flächen!“ fordert der BUND NRW. Die rot-grünen Rathäuser ziehen mit

RUHR taz ■ Gentechnik-frei soll der Kreis Unna sein, wenn es nach den Grünen geht. „Ein Kreis oder eine Kommune kann auch politisch etwas für dieses große Ziel tun“, sagt Fraktionsvorsitzender Herbert Goldmann. Zum Beispiel kreiseigene Flächen nur noch unter der Bedingung zu verpachten, damit der künftige Pächter keine Gentechnik pflanzt. Oder kilometerweite Abstände zwischen Genfeldern vorschreiben und so die Genbauern vergraulen. In dieser Woche wird der Vorschlag der Grünen im Umwelt- und Gesundheitsausschuss diskutiert, nächste Woche entscheidet der Kreistag. Herbert Goldmann ist da optimistisch. „Weite Teile der SPD haben schon Zustimmung signalisiert“, sagt der Grüne. Denn schließlich ist bald Kommunalwahlkampf „und die Bauern im Kreis Unna haben auf die zwei Gentechnikfelder in Werne und in Bönen sehr negativ reagiert.“

Auch den Stadträten aus Bochum, Dortmund, Werl und Köln flatterte vergangene Woche eine entsprechende Forderung auf den Schreibtisch. „Vier von fünf Bürgern lehnen den Anbau von Gentechnik ab“, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) NRW an die verschiedenen Ratsfraktionen. „Damit besteht auch für ihre Stadt Handlungsbedarf“. Die Naturschützer schlagen wie die Unnaer Grünen vor, einen Passus gegen Gentechnik in künftige Pachtverträge aufzunehmen. In Werl haben die Grünen bereits einen entsprechenden Antrag im Rat gestellt.

Auch die Bochumer Grünen stehen der Idee positiv gegenüber. „Bestehende Verträge kann die Stadt natürlich nicht auflösen“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Martin Piegeler. „Aber für neue Verträge würden wir das sehr begrüßen und haben auch aus der SPD schon positive Signale bekommen.“

MIRIAM BUNJES

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