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„Der Heinrich“ geht nach Köln

Die Heinrich-Böll-Stiftung verleiht erstmals ihren Preis für soziales Engagement in NRW. Erster Preisträger: Die Kölner Freiwilligen Agentur, die vor fünf Jahren gegründet wurde

Köln taz ■ „Aktive nachhaltig ermutigen und Zweifelnde und Müde ermuntern“. Das will der Initiativen-Preis „Der Heinrich“, den die Heinrich-Böll-Stiftung NRW am Freitag in Dortmund erstmals verleiht. Der Preis besteht aus einer von Beuys-Schüler Felix Droese gestalteten Skulptur. Erster Preisträger: die „Kölner Freiwilligen Agentur“.

Die Kölner Freiwilligen Agentur wurde 1999 gegründet. Ihr Ziel ist es, das ehrenamtliche Bürgerengagement zu stärken. Dies geschieht vor allem durch die Vermittlung zwischen Menschen, die zu einem solchen Einsatz bereit sind, und Institutionen aus dem sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich, die ebensolche Menschen brauchen – sei es als Pfleger, Mentor, Freizeitbegleitung, Buchhalter, Führer durch eine Kunstausstellung oder Kartenabreißer in einem Theater. 558 Kontakte wurden so bis Ende 2003 hergestellt. Das Engagement kann dabei von einem Tag bis zur regelmäßigen Hilfe über mehrere Monate oder länger reichen.

Die Agentur entwickelt aber auch selber Projekte. So den „Internationalen Freiwilligendienst, Europa von unten“, der Jugendlichen aus Kölns Partnerstädten die Möglichkeit gibt, das Leben in Köln kennen zu lernen und umgekehrt. Ziel ist es, „vor allem jungen Menschen vor einer Berufsfestlegung Orientierungshilfen und soziale Qualifizierungen zu geben“, heißt es dazu. Ganz aktuell ist die Aktion „LeseWelten“, die Kindern Lust am Lesen machen will (siehe dazu taznrwköln, Seite 4).

Bis Ende 2003 sammelte der Verein fast 140.000 Euro Spendengelder ein. Im Vorjahr trugen Spenden allerdings nur 7,6 Prozent zum Gesamtetat bei, 20 Prozent kamen vom Arbeits- und Sozialamt, 29 von Stiftungen, 10 von der Stadt. Das Geld dient zur Durchführung des jährlichen „Freiwilligentages“, für Beratungen und Infrastrukturhilfen.

Jürgen SCHÖN

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