piwik no script img

Die HSH NordbankMilliarden für den Schuldenschlund

Sie steigt unübersehbar und unüberhörbar, die Nervosität in den Regierungszentralen und Finanzministerien von Hamburg und Schleswig-Holstein. Im Verlauf der nächsten Woche vermutlich muss es zum Schwur kommen. Die Zukunft der HSH Nordbank gilt es zu entscheiden, und diese Aufgabe ist wahrlich nicht vergnügungssteuerpflichtig.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Nun sollte niemand Mitleid haben mit Politikern, die den Karren selbst vor die Wand gefahren haben. Ihre überzogenen Forderungen nach Überschüssen für die maroden Länderhaushalte haben zum großen Teil zu den riskanten Geschäften der Nordbank beigetragen. Ihre eher lockere Kontrollpraxis im Aufsichtsrat tat ein Übriges. Nein, nicht von Mitgefühl muss geredet werden, sondern von Milliarden öffentlichen Geldes, die dort fehlen werden, wo sie sinnvoller hätten eingesetzt werden können.

Es sieht nicht so aus, als ob es für die hoch verschuldete Nordbank eine gute Lösung geben wird. Zurzeit deutet alles darauf hin, dass es nur teure Lösungen kann – unvorstellbar teure. Wenn mehrere Jahreshaushalte von Hamburg und Schleswig-Holstein im HSH-Schuldenschlund zu verschwinden drohen, scheint der Superlativ „Katastrophe“ nicht übertrieben zu sein.

Es wird eine echte politische Bewährungsprobe werden in der nächsten Woche. Ob sie bestanden wird, ist vollkommen offen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen