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Die Chronik der FlutLand unter

11. August: Tief „Ilse“ löst starke Regenfälle aus: Teile von Österreich, Tschechien, Bulgarien, Rumänien und Italien stehen unter Wasser.

12. August: Kastastrophenalarm im Erzgebirge, in Dresden und in Bayern.

13. August: Die Müglitz und die Weißeritz, eigentlich kleine Zuflüsse der Elbe, sind zu reißenden Strömen geworden. Überschwemmung in Dresden.

14. August: 200 Feuerwehrleute und Polizisten aus Hamburg beginnen zusammen mit Tausenden von Helfern ihren Einsatz in Sachsen und Tschechien. Experten hoffen, dass die zahlreichen Auenwälder auf der 570 Kilometer langen Strecke, sowie das Elbholz bei Gorleben die Wassermassen aufnehmen werden. Lauenburg muss mit Überschwemmungen rechnen.

16. August: Der Elbepegel überschreitet die Neun-Meter-Marke, die Flutwelle nähert sichdem Norden. Man geht weiterhin davon aus, dass Elbtalauen in den niedersächsischen Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg viel Wasser aufsaugen. Der Pegel im Hamburger Hafen werde sich nur um 40 Zentimeter erhöhen.

17. August: Das Elbehochwasser erreicht mit 9,40 Meter seinen Höchststand. „Es besteht keine Gefahr für Hamburg“, sagt ein Behördensprecher.

18. August: In den Landkreisen Herzogtum Lauenburg, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg wird Katastrophenalarm ausgelöst.

19. August: Die Flut erreicht Norddeutschland. Als besonders gefährdet gelten die Stadt Hitzacker, die Orte Dömitz und AmtNeuhaus, die Werft-Stadt Boizenburg und Lauenburg.

20. August: Hitzacker steht unter Wasser. In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnen die Evakuierungen.

22. August: Hilfskräfte verstärken überall im Norden die Schutzdeiche. Bei Dannenberg in Niedersachsen sickert jedoch Wasser der Elbe-Nebenflüsse Jeetzel und Seege durch. Die Ferienhaussiedlung Overwerder wird vorsorglich evakuiert. Der Hamburger Innen-Staatsrat Walter Wellinghausen gibt für die Hansestadt „weitestgehend Entwarnung“.

23. August: Die Flut erreicht – stark abgeschwächt – Hamburg. Keine Überschwemmungsgefahr für die Hansestadt. Bei Amt Neuhaus an der niedersächsisch-mecklenburgischen Grenzen versuchen Hunderte von HelferInnen den aufgeweichten Deich zu stabilisieren – mit Erfolg. Auch in Geesthacht atmet die Bevölkerung auf. Der Pegel in Lauenburg steigt nur um drei Zentimeter.

24. August: Die Bezirksregierung Lüneburg verhängt Strafen für Hochwassertouristen. Wer das erste Mal auf dem Deich erwischt wird, zahlt 30 Euro, Wiederholungstäter werden mit 5000 Euro zur Kasse gebeten.

25. August: Die Hamburger Behörden warnen davor, das verschmutzte Elbwasser zu nutzen.

26. August: Die Lauenburger Bevölkerung feiert mit Sandsackpartys das Ausbleiben der Flut: Um 40 Zentimeter blieben die 500 Einwohner verschont.

27. August: Niedersachsen hebt den Katastrophenschutz auf.

31. August: Entwarnung für Schleswig-Holstein.

4. September: Ersten Schätzungen zufolge hat die Flut in Niedersachsen einen Schaden von 300 Millionen Euro angerichtet. Am stärksten betroffen ist die Stadtinsel Hitzacker. Dort werden 150.000 Euro Soforthilfe an die Bürger ausgezahlt. In Schleswig Holstein wird mit Schäden von insgesamt 10 Millionen Euro gerechnet. ma

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