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Struck für Bundeswehreinsatz in Kundus

Verteidigungsminister befürwortet Ausweitung des Engagements in Afghanistan. Gespräch mit Schröder und Fischer

ROSTOCK taz ■ Die Weichen für eine Erweiterung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan sind offenbar gestellt. Verteidigungsminister Peter Struck erklärte gestern in Rostock öffentlich, dass er die Entsendung deutscher Soldaten zum Schutz eines zivilen Wideraufbauteams in die nordafghanische Stadt Kundus befürwortet. Seinen Vorstellungen zufolge sollen verschiedene Nationen insgesamt bis zu zwölf „Inseln der Stabilität“ in verschiedenen Provinzen schaffen, mit denen die Zentralregierung in Kabul gestärkt werden soll. Ob die Operation ein UN-Mandat erhalten soll, ist noch offen.

Heute will Struck das Thema mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer erörtern. Im Kabinett soll der Plan voraussichtlich in der übernächsten Woche behandelt werden. Wenn der Bundestag zustimmt, könnten die ersten der insgesamt vermutlich mehr als 100 Bundeswehrangehörigen bereits im Herbst in Kundus eintreffen. Um eine möglichst breite Zustimmung im Parlament zu erreichen, will Struck das Gespräch mit Vertretern der Opposition suchen. Unionspolitiker hatten Skepsis gegenüber dem Vorhaben erkennen lassen und vor allem kritisiert, dass die Ergebnisse der Reise eines so genannten Erkundungsteams in die Region schon im Vorfeld festgestanden hätten. BETTINA GAUS

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