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kommentarGestritten haben wir genug

Es ist das erste – und sicher auch das letzte – Interview von Helmut Kohl mit der taz. Er ist seinen Zorn auf die Medien (nicht nur auf die taz) losgeworden. Und selbst für mich war neu, wen er für den „nettesten Kommunisten“ hält.

25 Jahre taz sind aber nicht nur ein Blick zurück, sondern auch eine Verpflichtung. Wie lösen wir die Probleme der Landes von der Arbeitslosigkeit bis zur Rentenversorgung? Niemand hat ein Patentrezept. Gestritten und geredet haben wir genug. Blockaden sperren nur, kosten Zeit, die wir nicht mehr haben.

Warum machen es unsere Nachbarn besser als wir? Warum haben die Holländer nur drei Prozent Arbeitslosigkeit? Warum siedeln Firmen von uns nach Tschechien oder Dänemark um? Ohne eine gemeinsame parteiübergreifende Anstrengung läuft den Deutschen die Zukunft davon. Wenn die Redakteure der taz und ihre Lieblingsfeinde zusammenarbeiten, um ein Jubiläum zu feiern, dann sollte unsere politische Klasse etwas Vergleichbares schaffen, auch wenn es für sie zur Zeit wenig Grund zum Feiern gibt.

In diesem Sinne: Bonne chance für die nächsten 25 Jahre.

PETER BOENISCH

Der Autor war Chefredakteur von Bild, Bild am Sonntag und Welt

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