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Telekom ruft T-Online-Aktien zurück

Wenn das kein Schnäppchen ist: Telekom will Aktien der Online-Tochter für ein Drittel des Ausgabepreises zurückkaufen

BERLIN taz/afp ■ Die Telekom will ihre Tochter T-Online wieder zu 100 Prozent übernehmen. Das kündigte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke am Samstag in Bonn an. Als Grund nannte Ricke, die Sparten Festnetz und Internet wieder enger verzahnen zu wollen, um den Absatz seiner Breitband-Internetanschlüsse zu beleben. Bis 2007 will der Manager die Zahl der DSL-Anschlüsse der Telekom auf gut 10 Millionen verdoppeln.

Bisher hält die Telekom 74 Prozent der T-Online-Aktien. Die übrigen 26 Prozent hatte der Konzern noch kurz vor Schluss des Internetaktienbooms an die Börse gebracht. Die Aktion hat sich gelohnt: Denn während das Papier im April 2000 für 27 Euro ausgegeben worden war, hatte es am Freitag einen Wert von nur 8,99 Euro. Genau diesen Betrag bietet Ricke nun den Aktionären für die Rücknahme der knapp 320 Millionen gestreuten Aktien.

Die Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz DSW riet allerdings davon ab, das Angebot anzunehmen. Es sei „ein Witz“, sagte DSW-Sprecher Jürgen Kurz. Man solle das erste Angebot verstreichen lassen, da allein aufgrund dieser Ankündigung der Aktienkurs steigen werde.

Ricke bot alternativ an, die Aktien gegen Telekom-Aktien einzutauschen. Dafür müsse aber erst noch ein Umtauschverhältnis ermittelt werden. Ein Gutachten sei vermutlich im Januar fertig – bis dahin werde das Rückkaufangebot laufen. URB

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