: Fritz Kuhn: Verbraucher in die Aufsichtsräte
Grüner Politiker fordert Erweiterung der betrieblichen Mitbestimmung. Kritik an BDI-Chef Michael Rogowski
BERLIN taz ■ Der Grünen-Spitzenpolitiker Fritz Kuhn hat in der Diskussion um die betriebliche Mitbestimmung die Aufnahme von Verbrauchern in die Aufsichtsräte gefordert. „Die entscheidende Gruppe der Verbraucher fehlt bislang tatsächlich in den Aufsichtsräten. Wir sollten darüber nachdenken, wie wir sie in die Kontrollstrukturen einbinden können“, sagte Kuhn im taz-Interview. Der Koordinator für Wirtschaftspolitik der Grünen-Bundestagsfraktion ermunterte die Gewerkschaften, auch Leute in die Aufsichtsräte zu schicken, die sich „als Vertreter der Verbraucherinteressen verstehen“. Kuhn kritisierte den Vorstoß des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), die paritätische Mitbestimmung in Unternehmen abzuschaffen: „Der Angriff des BDI auf die Mitbestimmung ist eine Reaktion auf das Versagen der Manager in manchen Unternehmen“, sagte Kuhn. BDI-Chef Michael Rogowski hatte vergangene Woche die Mitbestimmung als „Irrtum der Geschichte“ bezeichnet.
Auch DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp hat sich hinter das deutsche Mitbestimmungsmodell gestellt: „Bei uns funktioniert sie jedenfalls hervorragend“, sagte er gestern. KOCH
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