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OhnmachtKommunale Armutsverwalter

Die Botschaft des neuen Armutsberichtes der Arbeitnehmerkammer ist klar: Die Lage in Bremen stellt sich düster dar. Und in Bremerhaven ist sie sogar katastrophal. So weit, so schlecht. Die Frage ist nur: Was fängt die Politik in Bremen mit dem Zahlenwerk an? Oder muss die Frage vielleicht lauten: Wie kann sie überhaupt noch darauf reagieren?

Kommentar vonJan Zier

Die Spielräume sind eng, die Bundespolitik beherrscht die Szene. Ein paar Imagekampagnen hier, ein bisschen mehr Kinderbetreuung da. Was bleibt, sind vereinzelte Feuerwehrmaßnahmen, als Symbol kommunaler Ohnmacht.

Denn, selbst wenn die Hartz-Gesetze am Ende ihr eigentliches Ziel erreichen sollten, würden uns die Reformen nicht nur mehr arbeitende Arme, sondern auch Einsparungen bescheren. Ändern wird das wenig: Die Armut wird von der Stadt nur mehr verwaltet. Die Rezepte fehlen, sie wirksam zu bekämpfen.

Bestes Beispiel auch hier: Bremerhaven. Dort hat man schon im letzten Jahr nach einer passenden Antwort auf den Armutsbericht gesucht. Und eine eigene Studie in Auftrag gegeben, zur Lage der Kinder in Lehe. Um den „Handlungsbedarf aufzuzeigen“, wie es darin heißt.

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