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Kein Geheimnis und keine Klarheit

Einer der drei Todespiloten des 11. Septembers, Ziad Jarrah, hat nach Angaben eines Freundes offen über seine Flugausbildung in den USA gesprochen. Das sagte der 32-jährige Bekannte Jarrahs gestern in dem neu aufgerollten Prozess gegen Mounir el Motassadeq aus. Damit konnte der Araber vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht jedoch nicht die Frage klären, ob auch der Angeklagte von der Pilotenausbildung wusste. Motassadeq hatte im ersten Verfahren ausgesagt, nichts davon gewusst zu haben. Der Zeuge schilderte weiter, er habe die späteren Todespiloten Mohammed Atta und Jarrah als „offen und freundlich“ erlebt. Extremistische Äußerungen habe er von ihnen nicht gehört. Motassadeq hatte dagegen durchaus fanatische Ansichten der Harburger Gruppe eingeräumt.

Zuvor hatte ein früherer Vertreter des AStA der TU-Harburg über die „Islam-AG“ berichtet, die Atta Anfang 1999 gegründet hatte. Laut dem Zeugen gehörte Motassadeq nicht zu den Mitgliedern, aber zu den AG-Besuchern, die sich ohne Zustimmung des AStA einen Computer samt Internetzugang angeschafft hatten. Von dem Rechner aus konnten sie sich vor dem 11. September direkt über das Uni-Netz ins Internet einwählen und anonym surfen. Die Daten seien aber verloren gegangen. KVA

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