MÜNTEFERING WILL NOCH MEHR ÜBERLÄUFER: SPD-Chef prophezeit Linkspartei Niedergang
BERLIN | Nach dem Übertritt der Europa-Politikerin Sylvia-Yvonne Kaufmann sieht der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering die Linkspartei im Niedergang. Linke-Chef Oskar Lafontaine „und seine Sache haben den Höhepunkt überschritten“, so Müntefering zur Berliner Zeitung. Indirekt warb der SPD-Vorsitzende um weitere Überläufer aus den Reihen der Linken – allerdings unterschied er zwischen denen aus West- und Ostdeutschland. „Ich nehme doch nicht freiwillig diese WASG-Leute. Das sind Parteienfrikassierer“, sagte Müntefering. Mit „Parteienfrikassierer“ sind Sektierer gemeint, die eine Partei in einzelne Fraktionen zerlegen. Auch SPD-Generalsekretär Hubertus Heil warb um weitere wechselwillige Linke. Kaufmann hatte am Donnerstag ihren Wechsel zur SPD mitgeteilt, weil sie mit ihrer Position zum EU-Reformvertrag bei der Linkspartei „gescheitert“ sei. Linke-Chef Lothar Bisky wies den Vorwurf zurück, dass sich die Partei unter dem Einfluss Lafontaines radikalisiere. Der Linkspartei-Europaabgeordnete André Brie schloss als Reaktion auf den Parteiwechsel einen eigenen Austritt vorerst aus. (dpa)
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