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Die Angst vor Lafontaine

LINKSPARTEI 100 Tage vor der Wahl ist der Riss durch die Partei immer noch da – trotz der Chancen durch die Finanzkrise. Und der Reformflügel zögert

BERLIN taz | „Es gibt in der Linkspartei Kräfte, die keine reale Politik machen wollen, sondern rein ideologisch denken“, stellt Parteistratege André Brie im taz-Interview fest. Und der Koparteichef Oskar Lafontaine nehme es hin, dass diese Kräfte stärker werden. Die eigentlich zahlreichen Reformer der Partei, vor allem aus den ostdeutschen Bundesländern, sind unzufrieden damit. „Wir haben ausgefeilte Konzepte – aber wir sind nicht Teil einer gesellschaftlichen Alternative“, so Brie. Doch die Angst vor dem Absturz bei den kommenden Landtags- und Bundestagswahlen verhindert den offenen Konflikt. Dabei gäbe es gute Gründe für einen Erfolg der Linken, nicht nur durch das Versagen der Neoliberalen: Mit der Regierungsarbeit in Berlin etwa sind viele zufrieden. Und auch Lafontaine klingt moderat, wenn er über reale Politik spricht und sich nicht gerade in die SPD verbeißt.

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