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Ostseeverkehr erlahmt

CONTAINERKRISE Der Hamburger Hafenkonzern HHLA zieht sich aus Lübeck zurück

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verkauft ihren Container-Terminal in Lübeck. Auch werde die Containerbeförderung per Schiene zwischen Hamburg und dem Terminal eingestellt, teilte die HHLA am Freitag mit. Grund sei der starke Rückgang im Containerverkehr auf der Ostsee.

Die HHLA-Tochter Combisped organisiert über den Lübecker Terminal die Container-Weiterverschiffung nach Finnland und St. Petersburg. Die Transportmengen sind nach Unternehmensangaben in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 70 Prozent auf rund 8.000 Standardcontainer eingebrochen.

Davon seien die Transportwege mit der Bahn zwischen Hamburg und Lübeck ebenso betroffen wie die durch den Nord-Ostsee-Kanal. Dort wurden im ersten Halbjahr 2009 mehr als ein Drittel weniger Schiffe gezählt als im Jahr davor.

Die HHLA plant nun den Verkauf von Combisped. Zudem will Deutschlands größter Hafenlogistik-Konzern stärker mit der Lübecker Hafen-Gesellschaft zusammenarbeiten, die in Lübeck ebenfalls ein Containerterminal betreibt. Die Bedeutung der „Drehscheibe Lübeck“ für die Ostseeverkehre solle gewahrt werden, so die HHLA.

Unter dem Strich halbierte sich der Überschuss der HHLA im Vorjahr auf knapp 30 Millionen Euro. Das Unternehmen, das etwa 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, führte Kurzarbeit ein. 2008 betrug der Anteil von Combisped und dem Lübecker Containerterminal am Konzernumsatz von 1,33 Milliarden Euro rund 1,3 Prozent. SVEN-MICHAEL VEIT

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