KOMMENTAR: EIKEN BRUHN ÜBER ISLAMFEINDLICHKEIT: Pauschale Verurteilung
Wie verletzend und damit integrationshemmend pauschale Urteile sind, führen die islamischen Gemeinschaften in Bremen mit ihrer gestern überreichten Erklärung vor. Darin heißt es etwa, dass „in der Berichterstattung“ über den Mord im Dresdner Landgericht der islamfeindliche Hintergrund nicht genügend gewürdigt worden sei. Kein Wort darüber, dass einige Medien sofort nach den ersten Hinweisen auf ein solches Tatmotiv dieses ausführlich thematisiert haben. Andere zogen nach, nicht alle so, dass es allen gleichermaßen gefallen wird. Wie auch, in einer pluralistischen Medienlandschaft.
Schwer zu ertragen ist auch, wie die Unterzeichner für den Mord an Marwa El-Sherbini die „Islamkritiker“ verantwortlich machen, darunter Necla Kelek und Seyran Ates. Diese „Hetzer“, so die Forderung, gelte es „zu isolieren und zu bestrafen“.
Solche Formulierungen – mögen sie der Aufregung nach dem Mord geschuldet sein – sind kontraproduktiv. Sie bestärken das Vorurteil, „die Muslime“ würden die Meinungsfreiheit nicht aushalten. Und sie machen es leicht, die eigentliche Botschaft zu überlesen: Dass „wir Deutschen“ die „anderen Deutschen“ differenzierter wahrnehmen müssen und es mit blumigen Worten zur Integration nicht getan ist, sondern dass diese etwas kosten wird. Und sei es nur die eigenen lieb gewonnenen Vorurteile.
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