Kommentar: Eiken Bruhn über CDU und Kitaplätze: Wenig raffinierte Kampagne
Tiere und Kinder gehen immer. Auf diese alte Journalistenweisheit setzen gerade die Grünen und die CDU in ihrem politischen Handeln. Während die Grünen gerade mit einer Initiative zum Verbot von Wildtierzirkussen gescheitert sind, nutzt die CDU die Sorgen von Eltern um Kitaplätze, um damit Stimmung gegen die Regierung zu machen.
Das ist nicht nur ihr gutes Recht in Vorwahlkampfzeiten, sondern ihre Aufgabe, als Opposition besonders genau hinzuschauen, wo die Exekutive versagt. Und welches Thema eignet sich besser, um auf Stimmenfang zu gehen, als fehlende Kinderbetreuung? „Hallo, ihr gut ausgebildeten Wählerinnen unter 40 in Schwachhausen und Horn, wenn ihr uns wählt, dann bekommt ihr garantiert einen Platz für euer Kind“, ist die auch gestern wieder verkündete Botschaft aus der CDU-Zentrale.
Diejenigen, die jetzt dafür verantwortlich sind, bekommen das laut CDU nicht hin. Tatsächlich müssen derzeit – wie in jedem Jahr – zu viele Eltern bangen, ob sie einen Platz bekommen, der in zumutbarer Entfernung liegt und ausreichend Arbeitsstunden abdeckt. Zu diesem Zeitpunkt der Behörde ein Versagen vorzuwerfen, ist aber viel zu früh, da diese in diesen Tagen erst ermitteln kann, wo Kapazitäten bestehen und wo aufgestockt werden muss. Etwas mehr Raffinesse in der Themensetzung könnten die Konservativen an den Tag legen.
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