Die Wochenvorschau für Berlin: Gruselig durch die Woche
Kai Wegner diskutiert mit Kreuzberger:innen über den Görli, Halloween steht vor der Tür und Transfeind:innen sorgen für Angst und Schrecken.
Was gibt es Schöneres, als die Woche mit einem Plausch mit Kai Wegner einzuläuten? Der CDU-Politiker und Regierende Bürgermeister ist am Montagabend im Rahmen seiner Gesprächsreihe „Kai Wegner vor Ort“ für zwei Stunden in Kreuzberg zugegen, um mit den Einwohner:innen über Bildung, Stadtentwicklung und Soziales zu diskutieren. Das könnte hitzig werden: Eine offizielle Agenda gibt es zwar nicht, doch das Thema des Abends dürfte der geplante Zaun um den Görlitzer Park sein.
Der höchst umstrittene Bau soll im Frühjahr 2025 beginnen. Eine Klage des Grün-regierten Bezirks dagegen war im September gescheitert. Kostenpunkt des Projekts, das auch eine nächtliche Schließung der innerstädtischen Grünfläche beinhaltet: mindestens 1,9 Millionen Euro für den Bau und jährlich noch einmal zusätzlich 800.000 Euro für Sicherheitspersonal. Wer Kai Wegner schon immer mal die Meinung dazu kundtun wollte, hat dafür am Montag um 17:30 Uhr im Statthaus Böcklerpark die Möglichkeit.
Für alle, die dem Berliner Irrsinn lieber für einen Abend entkommen möchten oder (heimlich) ihr Herz an München verloren haben, gibt es am Montagabend eine Alternative: Die Gaywiesn, Berlins queere Antwort auf das Münchener Oktoberfest, geht in die letzte Runde. Mit dabei sind neben Drag Queens auch Oktoberfestklassiker wie Hendl, Mass und eine Wiesn-Band.
Noch mehr Volksfeststimmung gibt es dann am Donnerstag: An Halloween führt auch in Berlin kein Weg vorbei. Von Gruselshows im Berliner Dungeon, Horrorfilmen im Rollbergkino, Gruselnächten auf Karls Erdbeerhof und einem Halloween-Quiz in der Kulturbrauerei ist alles dabei.
Mahnwache gegen Transfeindlichkeit
Und als wäre das nicht schon gruselig genug, wollen am Tag darauf selbsterklärte „Feministinnen“ gegen das Selbstbestimmungsgesetz demonstrieren, das am Freitag inkraft tritt.
Für trans Menschen bedeutet das Gesetz eine einfachere Änderung ihres Geschlechtseintrages und damit mehr Selbstbestimmung. Selbstbestimmungsfeind*innen sehen darin wiederum eine Gefahr für cis Frauen, also Frauen, die auch als solche geboren wurden.
Ihre kruden Thesen, das Gesetz würde Zustände wie im Buch „1984“ von George Orwell herbeiführen, bleiben aber am Freitag nicht unwidersprochen: Das Bündnis „Selbstbestimmung Selbst Gemacht“ ruft zur gleichen Zeit zu einer „Mahnwache gegen Transfeindlichkeit“ auf.
In der Vergangenheit hatte das Bündnis schon mit kreativen Protestformen wie einer Sauna vor dem Bundestag öffentlichkeitswirksam für die Rechte von trans Menschen demonstriert. Die Mahnwache finden am Freitag um 12 Uhr im Spreebogenpark unweit des Bundeskanzleramts statt.
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