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Die Wochenvorschau für BerlinZwischen Antifa und Amazon

Während die Politik beim Besuch des dänischen Königspaars vor allem an Abschiebungen denkt, geht es in Friedrichshain noch immer gegen Verdrängung.

Passt nicht jedem im Kiez: Der Amazon Tower Foto: IMAGO / Schöning

Berlin taz | Zwischen all dem Bangen um die Demokratie in Deutschland vergisst man glatt, dass es in so manchem Nachbarland noch echte Royals gibt. Zum Beispiel gibt es in Dänemark König Frederik X. und seine Frau, Königin Mary, die am Montag nach Berlin reisen und dort von niemand Geringerem als Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier empfangen werden.

Doch im deutsch-dänischen Verhältnis geht es um mehr als königliches Händeschütteln – die Monarchie ist heute ja etwas rein Symbolisches. Realpolitisch schielen deutsche Staatsmänner aktuell nämlich eher wegen der dänischen Migrations-, äh, Abschiebepolitik nach Norden. Denn die ist ziemlich restriktiv.

Und weil der Rechtsruck und die Stimmungsmache gegen Asylsuchende auch in Berlin nicht weniger werden, bietet es sich an, den Montagabend in Lichtenberg zu verbringen. Dort hält die antifaschistische Vernetzung Lichtenberg einen Infovortrag zu rechter Hetze gegen die dortigen Geflüchtetenunterkünfte. Ab 19 Uhr stellt die AVL gemeinsam mit dem Lichtenberger Register Handlungsstrategien gegen die Neonazis im Kiez vor und informiert über aktuelle Entwicklungen.

Bevor es am Donnerstag beim Kennenlernen des offenen Antifa Treffens in Marzahn-Hellersdorf wieder antifaschistisch wird, kann man sich am Mittwoch im sagenumwobenen Club SO36 den Abend um die Ohren schlagen beziehungsweise sich durch die Flohmarktstände kramen. Denn ab 20 Uhr findet dort ein Nachtflohmarkt samt Sozialberatung statt. Perfekt für die, die die Flohmärkte am Wochenende immer verpennen oder keine Lust haben, 100 Euro für abgerockte Opa-Lederjacken beim Flohmarkt auf dem RAW-Gelände zu zahlen.

Protest gegen die Eröffnung

Am Samstag kann man dann gegen die Eröffnung eines Gebäudes ganz in der Nähe protestieren: den Amazon Tower an der Warschauer Brücke. Beginn der Demo, die sich gegen Verdrängung und steigende Mieten richtet, ist um 16.30 am Schleidenplatz.

Die Monarchisten oder begeisterten Preußen unter den Ber­li­ne­r*in­nen können das Wochenende am Freitag auch mit einem Speed-Dating im Schlossmuseum Oranienburg einleiten, ein brandneues Angebot der Stiftung Preußischer Schlösser und der Gärten Berlin-Brandenburg. Die dänischen Royals kann man dort nicht antreffen, die sind dann schon längst wieder gen Norden abgereist.

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