piwik no script img

Köpfe von Stefan Reinecke, Sabine am Orde, Tobias Schulze
Stefan Reinecke, Sabine am Orde, Tobias Schulze über den Rücktritt von Ricarda Lang und Omid Nouripour Foto: Montage: taz

Podcast Bundestalk Grüne Ratlosigkeit

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Wahlniederlagen im Osten, der Rücktritt der Vorsitzenden und dann tritt noch die Grüne Jugend aus. Was kommt jetzt?

Berlin taz | Erst verlieren die Grünen drei Wahlen, jetzt tritt die Parteispitze, Omid Nouripour und Ricarda Lang, zurück. Der Vorstand der Grünen Jugend verabschiedet sich gleich ganz. „Die Grünen werden immer mehr zu einer Partei wie alle anderen“, klagen die jungen Grünen um Svenja Appuhn und wollen vielleicht eine neue linke Organisation gründen. Lange waren die Grünen diszipliniert und ruhig. Jetzt gerät viel in Bewegung.

Die Grünen stehen dem Rechtsruck, den wir erleben, hilflos gegenüber. Sind ist erster Linien eigene Fehler wie beim Heizungsgesetz oder der Kindergrundsicherung für die Baisse verantwortlich – oder sind die Grünen vor allem Opfer der Antiöko-Stimmung, die ein Ventil für eine veränderungsmüde Gesellschaft ist? Oder beides? Sollen die Grünen sich also, wie es manche Realos fordern, an die rechte Stimmung anpassen? Oder ist es klüger, die Fahnen hochzuziehen und auf besseres Wetter zu warten?

Auf jeden Fall haben Habeck & Co ein Problem mit jüngeren WählerInnen. Die galten lange als grünenaffin. Das ist vorbei. In Brandenburg wählten 31 Prozent der JungwählerInnen AfD, nur 6 Grüne. Das hatte sich auch schon bei der Europawahl im Juni gezeigt. Die Grünen werden im November eine neue Führung wählen. Die wird wahrscheinlich noch stärker auf Robert Habeck ausgerichtet sein als die alte. Wie es aussieht, wird Habeck zu einer Art neuem Joschka Fischer der Grünen 2024, jemand, der die Partei weitgehend beherrscht.

CDU Kanzlerkandidat Friedrich Merz hält die Grünen für nicht koalitionsfähig. Doch die personelle Neuaufstellung der Ökopartei kann man als Schritt Richtung Schwarz-Grün verstehen. Allerdings ist Habeck lange nicht so populär wie Fischer. Die Zeit, als er als Everybody's Darling galt, ist vorbei.

Darüber spricht im aktuellen Bundestalk taz-Parlamentskorrespondent Stefan Reinecke mit den taz-Grünen-Expert:innen Sabine am Orde und Tobias Schulze.

„Bundestalk“ – Der politische Podcast der taz erscheint jede Woche auf taz.de und überall, wo es Podcasts gibt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Passend haben auch die österreichischen Grünen verloren u die brandenburgischen Grünen haben viele Stimmen an Woidke verloren, verschenkt. In Anlehnung an Norbert Elias haben wir hier einen Backlash, völlig unabhängig von ihrer Politik. Trotz Verzicht auf Humanität u adäquater Klimapolitik werden sie auf mieseste Art von AFD bis FDP bekämpft , frustrieren ihre engagierten Mitglieder. Man denke an den Spruch aus der AFD: wir gucken, was die Grünen machen und kämpfen dagegen. Übrigens hoffe ich, dass Habeck im Wahlkampf den Namen dessen nennt, der das unfertige Gesetz durchgestochen hat. Immer noch werden den Grünen handwerkliche Fehler vorgeworfen - absurd bei einem unfertigen Gesetz und bei der Kindergrundsicherung, die von FDP - Lindner einfach nicht gewollt ist. Lindner ist der, über den die Geschichte richten wird.

  • Robert Habeck ist außerhalb der eigenen Partei und der meisten Journalisten verbrannt. Man wird auch mit ihm keine Wahlen mehr gewinnen können.

    • @Michael84:

      Die Hetze gegen jeden und alles, was nicht für eine 180 Grad Wende in die Vergangenheit ist, hat gerade Hochkonjunktur. Und selbstverständlich wird sich daran nichts ändern, solange der demokratische Teil der Gesellschaft den Neubraunen hinterherhechelt.