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Ballbesoffen (2): Kroatien in BerlinFanmassen begleiten Kroatien

Schon im EM-Quartier der Kroaten in Neuruppin ist der Teufel los, in Berlin erst recht. Am Samstag startet das Team im Olympiastadion gegen Spanien.

Na dann: živjeli Foto: Imago/CTK Photo

Berlin taz | In Berlin leben etwa 13.000 Kroaten, dazu kommen viele Nachkommen der einstigen Gastarbeiter mit deutschem Pass. Zur EM wird ein zusätzliches Großaufgebot von bis zu 100.000 weiteren Kroaten erwartet, die ihrer „Vatreni“ („Feurige“) genannten Nationalmannschaft einheizen wollen – viele auch ohne Ticket.

Das kroatische Team hat sein Basislager deswegen auch nicht zufällig in der Nähe Berlins, im brandenburgischen Neuruppin, aufgeschlagen. Dort wurde es bereits beim ersten Training von 4.000 Fans empfangen, Flitzer und Eckfahnenklau inklusive. Als Begleitprogramm bietet die Stadt eine Foto- und Skuplturenausstellung, einen kroatischen Spezialitäten-Markt und gemeinsames Public Viewing.

Berlins berühmtester Fußball-Kroate ist Ante Covic, seit 25 Jahren bei Hertha, erst als Spieler, kurzzeitig als Profi-Trainer, nun als Trainer der Jugendakademie. Die wichtigsten kulturellen Zentren sind der Fußballverein SD Croatia Berlin, außerdem die kroatische Kunst-, Kultur- und Sportgemeinde Berlin, aber vor allen: die kroatisch geführten Restaurants und Kneipen.

Die meisten dieser Etablissements befinden sich im Westteil der Stadt, darunter die Café-Bar Elements in Zehlendorf und das Café Lagano in Steglitz. Wer nebenbei eine Portion Ćevapčići essen will, ist im Restaurant Split in Kreuzberg oder dem Marjan Grill am S-Bahnhof Bellevue gut aufgehoben.

Vorglühen in Kneipen

Der größte Ort jedoch für die kroatische Fußballfangemeinde ist das Restaurant Golden Brown in Steglitz: Dort wird der berühmte „Karlovačko Korner“ eingerichtet. Gesponsort vom Bierhersteller Karlovačko ist diese Einrichtung seit etlichen Jahren Begleiter von Fußballereignissen weltweit.

Das Bier ist neben Ožujsko das beliebteste Bier Kroatiens, dessen Etikette so wie das kroatische Schachbrett in Rot-Weiß gehalten ist. Zumindest für die Gruppenphase wird die „Karlovacer Ecke“ der zentrale Ort für die Fangemeinde sein, mit Livemusik kroatischer Musiker.

Lange vor Beginn der Spiele wird in sämtlichen kroatischen Kneipen der Stadt vorgeglüht. Am lautesten soll es im griechischen Restaurant Remvi werden. Die Aufwärmparty zum Spiel gegen Spanien beginnt am Samstag bereits ab 9 Uhr. Nach dem Auftaktspiel steigt die größte Kroaten-Party in der Columbia-Halle. Ab 22 Uhr findet dort das Konzert der Tamburica-Musikers Miroslav Skoro und des Schlagersängers Josip Ivancic statt.

Samstag, 15.6., 18 Uhr: Kroatien-Spanien

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1 Kommentar

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  • Hätte man nicht wenigstens in einem Halbsatz erwähnen können, dass "der Tamburica-Musiker Miroslav Skoro" auch ein ziemlich übler rechter Politiker ist, der gegen Minderheiten hetzt und - vorsichtig ausgedrückt - einige problematische Ansichten bzgl. des Ustascha-Regimes hat?