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deutschlands bewährte sonstige parteiDie Kleinstpartei Mera25 prangert den Krieg in Gaza an

Es gibt dieses TikTok-Video von Nico Semsrott und Carola Rackete, wie beide den Wahl-O-Mat ausfüllen. Der Satiriker sitzt für „Die Partei“ im EU-Parlament, die Aktivistin kandiert als Spitzenkandidatin für die Linkspartei. „Ich habe ein bisschen Angst vor der Antwort“, sagt Semsrott, als er die letzte Taste für den Wahl-O-Mat drückt. Dann kommt das Ergebnis: Auf Platz eins: „MERA 25 – Gemeinsam für Europäische Unabhängigkeit“, Spitzenkandidatin ist die 38-jährige Karin de Rigo.

Die im Jahr 2020 gegründete Partei ist Teil der paneuropäischen Bewegung Demokratie in Europa 2025 (Diem25), die von dem ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis ins Leben gerufen wurde. Die Partei tritt außer in Deutschland in Griechenland und Italien an.

Karin de Rigo lebt seit vier Jahren in Berlin, zwei davon ist sie bei Mera25 aktiv. Zuvor hatte sie in der Schweiz gelebt, ursprünglich stammt sie aus Italien. Mit ihrer Biografie passt sie zu der paneuropäischen Partei, die sich Internationalismus auf die Fahnen schreibt. Wie keine andere deutsche Partei erhebt Mera25 die Stimme gegen den Krieg in Gaza und stellt sich klar auf die Seite der Palästinenser:innen.

Karin de Rigo gehörte zu den Ver­an­stal­te­r:in­nen des umstrittenen Palästina-Kongresses, der im April diese Jahres in Berlin stattfinden sollte, aber von der Polizei aufgelöst und verboten wurde. Sie spricht von „Genozid“, fordert einen Waffenstillstand in Gaza, und keine Waffen mehr an Israel zu liefern. „Leider sind wir fast die einzige Partei, die diese Positionen vertritt“, sagt de Rigo. Aber sie weiß: das gibt Mera25 auch ein Alleinstellungsmerkmal.

Klimaschutz und Gerechtigkeit sind die anderen großen Themen.

„Mera25 hat Lösungen für die großen Probleme unserer Zeit“, verspricht Johannes Fehr im Wahlspot – Vizespitzenkandidat der Mera25. „Grüner Wandel durch erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft und kostenloser Nahverkehr“, zählt er auf, „ein universelles Lebenseinkommen und Jobgarantien für alle sowie die Vergesellschaftung lebenswichtiger Güter“.

Palästina ist das Thema, mit dem Mera25 in Deutschland jedoch am meisten auffällt. In Griechenland und Italien ist es nicht so zentral. „Da gibt es keine Staatsräson, gegen die man sich abgrenzen muss“, sagt de Rigo. Hier polarisiere das Thema. „Es geht nicht nur um Gaza, sondern um unsere Werte und Demokratie. Wenn wir Regierungen erlauben, alles zu tun, was sie wollen, dann werfen sie die Menschenrechte über Bord.“

Bei den EU-Wahlen hofft sie auf einen Achtungserfolg. Plakatiert hat Mera25 vor allem in Uni-Städten – wie Bremen, Hamburg und Berlin. Dort gibt es Unterstützergruppen und Freiwillige. „Wir wollen realistisch bleiben“, sagt de Rigo. „Ein Sitz wäre schon ein Erfolg.“ Daniel Bax

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