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Podcast zu KlassismusDie Lage, die ihr kennt

Im Laberpodcast „Klassentreffen“ geht es nicht um Schulkamerad:innen, sondern um Klasse und Kultur. Und wie sich die Welt verändern ließe.

Mit dem Thema Klassismus ist Olivier David vertraut Foto: Miguel Ferraz Araújo

Seit diesem Februar heißt es jeden Monat „Klassentreffen“. Dann spricht Autor und Journalist Olivier David in seinem Podcast mit verschiedenen Gäs­t:in­nen darüber, wie es ist, in der unteren Gesellschaftsschicht aufzuwachsen und wie die soziale Herkunft ihr Leben geprägt hat.

Sie sprechen über diskriminierende Erlebnisse, teilen spezifische Erfahrungen und diskutieren über die verschiedenen Lebensrealitäten innerhalb der Gesellschaftsschichten in Deutschland.

Mit dem Thema Klassismus ist David vertraut. So veröffentlichte er sein erstes Buch, „Keine Aufstiegsgeschichte“, im Jahre 2022, in dem er eindrücklich schildert, inwieweit das Leben in Armut die psychische Gesundheit beeinflusst. Der Podcast ist nach seiner Kolumne „Klassentreffen“ im nd benannt, in der er über „die untere Klasse und ihre Geg­ner:in­nen“ schreibt.

Privilegien-Checks

„Klassentreffen“

bisher zwei Folgen auf Spotify

In den ersten beiden Folgen sind Podcasterin Jane, bekannt als @loweclassjane auf X und Instagram und der Autor Marco Ott zu Gast. Es geht um Wut, um ein Bildungsbürgertum, welches keine Ahnung von sozialer Herkunft hat, um Politisierung und warum Privilegien-Checks selten dazu beitragen, soziale Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu bekämpfen.

So berichtet Jane, dass ihre Frustration und Wut über die Gesellschaftsverhältnisse als Katalysator diente, um sich zu politisieren und ihre Meinung laut zu machen. Marco spricht über den Schreibprozess seines Buches „Was ich zurück ließ“, in dem er seine soziale Mobilität verarbeitet und denkt: „Fuck die [meine Eltern] lesen das und ich will sie nicht verletzen.“

Olivier David und seine Gäs­t:in­nen schaffen es, einen kritischen Raum für die Auseinandersetzung mit den Gesellschaftsverhältnissen zu eröffnen. Sie vermitteln den Hörer:innen, die Ähnliches erlebt haben, ein Gefühl von Zugehörigkeit und dass es absolut in Ordnung ist, Hesse mit 15 Jahren, mit 23 Jahren, mit 40 Jahren, mit 85 Jahren oder eben gar nicht zu lesen.

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