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Warnstreik an UniklinikenÄrzte an Unikliniken streiken

Die Gewerkschaft Marburger Bund hat Ärzte an Universitätskliniken zum Streik aufgerufen. Sie fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Streik an Unikliniken: Das Stethoskop wird mal zur Seite gelegt Foto: picture alliance / Patrick Seeger/dpa

Hannover dpa | Bundesweit müssen Patientinnen und Patienten an Unikliniken an diesem Dienstag (30. Januar) mit Einschränkungen rechnen. Im Tarifstreit mit den Ländern hat die Gewerkschaft Marburger Bund die mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte der bundesweit 23 landeseigenen Unikliniken zu einem Warnstreik aufgerufen. Zur zentralen Kundgebung in Hannover werden am Dienstag (13.00 Uhr) laut Marburger Bund mehrere Tausend Teilnehmende erwartet.

Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Lohn für die Ärzte sowie Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. In drei Verhandlungsrunden konnte bisher keine Einigung mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) erzielt werden.

Betroffen sind auch die beiden niedersächsischen Unikliniken, also die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten – insbesondere die Notfallversorgung – sei gewährleistet, teilte die Universitätsmedizin Göttingen auf ihrer Internetseite mit. In einigen Bereichen könne es am Dienstag zu Verzögerungen und Terminausfällen kommen. An der MHH ist laut Marburger Bund bereits um 11.30 Uhr eine Protestaktion geplant.

Die Arbeitsbedingungen an den Unikliniken schadeten der Patientenversorgung, sagte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. Die Unikliniken müssten dringend ihre Attraktivität als Arbeitgeberinnen erhöhen, damit wieder mehr Ärztinnen und Ärzte dort arbeiten wollten. An den Unikliniken liegt das Grundgehalt für Mediziner der Gewerkschaft zufolge bei höherer Arbeitszeit rund 200 bis 600 Euro unter dem der kommunalen Krankenhäuser.

Die TdL bedauerte das Scheitern der letzten Verhandlungsrunde mit dem Marburger Bund und kündigte Kompromissbereitschaft an. „Es bleibt dabei, dass sich unsere Wertschätzung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken auch in Geld ausdrücken soll“, sagte Monika Heinold (Grüne), Finanzministerin von Schleswig-Holstein und Verhandlungsführerin der TdL.

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