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Die Wochenvorschau für BerlinMit dem RBB in den Feierabend

Der Sender krempelt seine Abendschiene um. Jetzt gibt es um 18 Uhr mit „DER TAG in Berlin & Brandenburg“ 90 Minuten regionale Berichterstattung.

Ein regionales Thema: Auf Loriots Spuren in seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel wandeln Foto: picture alliance/dpa/Monika Wendel

Berlin taz | Wie sieht der ideale Feierabend aus? Das ist individuell höchst verschieden. Die einen wollen sich bewegen oder etwas unternehmen, um den Stress des Tages abzubauen. Die anderen lassen sich lieber berieseln und schalten ab, wenn sie anschalten: das Smartphone, den Laptop, den Fernseher, das ist eine Frage der Generation. Doch die älteren Semester, die sich noch dem Regionalfernsehen verbunden fühlen, werden sich umgucken. Das RBB-Fernsehen startet am 15. Januar 2024 mit seinem neuen Programmschema am Abend.

Ab 18 Uhr gibt es eine Live-Sendung mit dem Titel „DER TAG in Berlin & Brandenburg“, die „das Publikum in den Feierabend“ begleiten soll, wie es in der Pressemitteilung heißt. Im Mittelpunkt soll das aktuelle Geschehen in der Region stehen. Re­por­te­r:in­nen sind live unterwegs und sprechen mit den Menschen vor Ort darüber, was sie bewegt. Dazu plaudern Mo­de­ra­to­r:in­nen im Potsdamer Studio mit Prominenten und interessanten Leuten wie dir und mir. Es gibt außerdem Nachrichten und Alltagsgeschichten, Sport und Wetter. Das Ganze ist also eine Art TV-Morgenmagazin am frühen Abend.

Gezwungenermaßen ein Neustart

Zur Erinnerung: Das alles hatte es schon einmal in ähnlicher Form gegeben und nannte sich von 2003 bis Ende 2021 „zibb – Zuhause in Berlin & Brandenburg“, kam bei der Zielgruppe gut an und wurde dennoch – unter Protesten der Zu­schaue­r:in­nen – eingestellt und durch ein Verbraucher- sowie Talkformat (also recht billiges Sendematerial) ersetzt. Nun also der Neustart. Gezwungenermaßen: Am 1. Januar ist der neue RBB-Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg in Kraft getreten – eine Konsequenz aus der Affäre um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung, in die der RBB im Sommer 2022 gestürzt war.

Mit dem neuen Staatsvertrag sollen unter anderem die RBB-Aufsichtsgremien gestärkt und für Entscheidungsträger Sorgfaltspflichten und Haftungsregeln eingeführt werden. Das Gehalt der Intendantin wird gedeckelt, Alleingänge der Intendanz sollen verhindert werden.

Der Vertrag sieht zudem eine Stärkung der regionalen Ausrichtung des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders vor – vor allem in Bezug auf Brandenburg. Der RBB hätte sich in den letzten Jahren zu stark als „Hauptstadtsender“ profiliert und Brandenburg vernachlässigt, so die Kritik. Der RBB wird deshalb per neuem Staatsvertrag zu mehr regionaler Berichterstattung gezwungen und auch zur Einrichtung eines neuen Regionalbüros in Brandenburg/Havel. Na, wir werden sehen. Auch später im Programm (beziehungsweise in der Mediathek).

Um 19.30 Uhr folgen wie gewohnt die jeweils halbstündige Nachrichtensendung „Abendschau“ für die Hauptstadt und „Brandenburg aktuell“ für unser Nachbarland. Summa summarum macht das zwei satte Stunden Regionalberichterstattung am frühen Abend.

Ulli Zelle muss einmal mehr ran

Aber auch die Abendschiene wird neu formatiert. Ab 20.15 Uhr, also nach der „Tagesschau“, sind die Abende jeweils einem bestimmten Thema oder Genre gewidmet. Da gibt es neben Erwartbarem wie einem neuen Gesundheitsformat (montags) oder den obligatorischen Naturfilmen (sonntags) auch Innovationen.

So ist am Dienstag, dem 16. Januar, ab 22 Uhr zum ersten Mal das Talk-Format „Blue Moon“ von Radio Fritz im Fernsehen zu sehen. Der Mittwoch bringt Dokumentationen, und donnerstags heißt es fortan „Kino ist King“, wenn Filmkritiker Knut Elstermann ausgewählte Kinoklassiker präsentiert. Zum Auftakt gibt es „Birnenkuchen mit Lavendel“, einen französischen Spielfilm von 2015. Na ja, eine wenig überraschende Wahl.

Und samstags stehen Archivschätze aus Ost und West – von Ulli Zelle präsentiert – auf dem Programm. Los geht es mit DDR-Produktion „Du und icke und Berlin“ von 1977, einem „heiteren Fernsehfilm über liebenswerte Berliner mit Herz und Schnauze und mit vielen Impressionen aus dem (Ost-)Berlin der 1970er Jahre“, wie es in der Ankündigung heißt. Na, das klingt schon interessanter – und hat außerdem einen regionalen Bezug.

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