Die Wochenvorschau für Berlin: Poldi kocht für Berlin
Das Schaltjahr schenkt uns einen Tag und die BVG und Fridays for Future nutzen ihn, um zu streiken. Poldi wärmt schonmal den Dönerspieß auf.
Der Februar neigt sich dem Ende, die Sonne lugt öfter hinter der grauen Wolkendecke hervor und die ersten Krokusse sprießen. Die Berlinale ist vorbei und auch gewöhnliche Menschen können wieder ins Kino gehen. Der Konsumkarneval ist geschafft: „Veganuary“, „Fairbruary“ und der Valentinstag sind überstanden. Selbst die letzten Bastionen der „Dry January“-Selbstoptimierer*innen fallen. Es scheint, als kämen alle wieder zur Vernunft.
Die „Fairbruarys“, die sich dazu verpflichtet haben, im Februar nur fair hergestellte Produkte zu kaufen, müssen dieses Jahr jedoch einen Tag länger ausharren. Denn es ist Schaltjahr. Wie alle vier Jahre wird in diesem sonst 28 Tage langen Monat ein zusätzlicher Tag eingefügt, um den Kalender an die tatsächliche Länge des Sonnenjahres anzupassen. Darüber können sich vor allem die rund 57.250 Geburtstagskinder in Deutschland freuen, die endlich wieder feiern dürfen, darunter das Model Lena Gercke und der Fußballspieler Benedikt Höwedes. Alter Witz: Wer nur alle vier Jahre Geburtstag feiert, kann mit 16 in Rente gehen.
Gar nicht so unattraktiv. Wenn man davon nur leben könnte. Um für Arbeiter*innenrechte zu kämpfen, flexiblere Arbeitszeiten und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, streikt ab Montag mal wieder bundesweit der ÖPNV. In Berlin wird bei der BVG am Donnerstag ganztägig und am Freitag bis 14 Uhr gestreikt.
Dem schließt sich Fridays for Future am Freitag an, um unter dem Motto #Wirfahrenzusammen für „gute Arbeit und klimafreundliche Mobilität für alle“ zu demonstrieren. Geplant ist, mit rund 1.500 Teilnehmer*innen vom Invalidenpark in das Regierungsviertel zum Bundestag zu ziehen.
Laut werden zum Wochenende hin auch die Frauen. Unter dem Motto „Dit könn' wa besser!“ starten am Freitag die 34. Brandenburgischen Frauenwochen. Bis zum 31. März finden Veranstaltungen statt, die die Aufmerksamkeit auf Bereiche lenkt, in denen Frauen noch immer unterrepräsentiert sind oder mit Hindernissen konfrontiert werden. Ziel ist es, Barrieren abzubauen, die Frauen daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Die Woche endet mit einer kulinarischen Note. Am Sonntag eröffnet Prinz Poldi die erste Berliner Filiale seiner Imbiss-Kette „Mangal Döner“. Nach Städten wie Euskirchen, Bergisch Gladbach und Bergheim bereichert der „absolute Döner-Experte“ nun auch den Kottbusser Damm. Hoffentlich weiß das „Kind der Straße“, das angibt, schon immer Döner zu essen, was die Berliner*innen wollen: alles, nur keinen weiteren „Mustafas Gemüse Kebab“, vor dem nur Touris Schlange stehen, um einen überteuerten Döner in der Hauptstadt zu essen. Salat alles, süß-sauer bitte, Poldi.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Desaströse Lage in der Ukraine
Kyjiws Wunschzettel bleibt im dritten Kriegswinter unerfüllt