Kriegsfolgen in der DR Kongo: Sieben Millionen auf der Flucht
Die UN ermittelt einen Höchststand bei der Zahl der Binnenvertriebenen in der DR Kongo. Kämpfe im Osten sind die Hauptursache.
Berlin taz | Die Zahl der Kriegsvertriebenen in der Demokratischen Republik Kongo hat erneut einen historischen Höchststand erreicht. Rund 6,95 Millionen Menschen in dem vermutlich rund 100 Millionen Einwohner zählenden Land seien innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht, teilte am Montag die UN-Migrationsorganisation IOM (International Organisation für Migration) mit.
Rund 5,6 Millionen davon seien im Osten des Landes unterwegs, in den Provinzen Ituri, Nord-Kivu, Süd-Kivu und Tanganyika, die allesamt Schauplätze von Kämpfen zwischen bewaffneten Gruppen beziehungsweise zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen sind.
Am heftigsten sind die Kämpfe in der an Ruanda und Uganda angrenzenden Provinz Nord-Kivu, die laut den neuen IOM-Daten inzwischen 2,3 Millionen Vertriebene zählt – annähernd die Hälfte der Bevölkerung. Allein die Kämpfe zwischen Regierungsarmee samt verbündeten Milizen und der von Ruanda unterstützten Rebellenbewegung M23 (Bewegung des 23. März) seien für 700.000 Vertriebene verantwortlich, heißt es.
Die Kämpfe in Nord-Kivu sind seit einigen Wochen wieder aufgeflammt und toben seit einigen Tagen verschärft nur noch rund 20 Kilometer von der Provinzhauptstadt Goma entfernt, in einem direkt an Ruanda angrenzenden Gebiet.
Lokale Medien berichten aus der Millionenstadt Goma von zunehmender Teuerung und Knappheit von Grundnahrungsmitteln, da Bauern aus dem Umland nicht mehr in die Stadt gelangten.