: Keine Chips aus Liberia
VATTENFALL Der Energiekonzern steigt aus umstrittenem Projekt zur Holzgewinnung aus
BERLIN taz | Der schwedische Energiekonzern Vattenfall beendet seine Biomasseproduktion in Liberia. In den vergangenen zwei Jahren ließ das Unternehmen dort zusammen mit einer kanadischen Partnerfirma Holzchips aus Kautschukbäumen produzieren, die nach Europa exportiert wurden. Sie sollten auch in Berlin genutzt werden.
Dem Projekt wurde vorgeworfen, gegen soziale und ökologische Standards zu verstoßen. Vattenfall begründet seinen Rückzug jetzt jedoch mit wirtschaftlichen Motiven. „Wir haben die Bedingungen mit Sicherheit falsch eingeschätzt“, sagte Konzernsprecher Hannes Hönemann zur taz. Die Firma will nun den Holzimport aus anderen Ländern prüfen, etwa aus Kanada. Umweltschützer sehen Holz als Biomasselieferant kritisch. Greenpeace lehnt dessen Verbrennung in großem Stile zur Energiegewinnung grundsätzlich ab. Der Bundesverband für Umwelt und Naturschutz (BUND) fände einen Import aus Kanada problematisch, weil dies dort Urwälder zerstöre. JOK
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