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Oberbürgermeisterwahl in MannheimSchwarze Quadrate im Südwesten

Mannheim fällt nach mehr als 70 Jahren wieder an die CDU. Der neue Oberbürgermeister Christian Specht steht nun vor einer schweren Aufgabe.

Christian Specht (CDU) hat den SPD-Rivalen knapp hinter sich gelassen Foto: Uwe Anspach/dpa

Berlin taz | Am Ende war es ein hauchdünner Vorsprung, der die Union in Mannheim jubeln ließ: Mit einem Abstand von 860 Stimmen hat CDU-Mann Christian Specht die Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs gewonnen.

„Ich bin froh, dass es am Ende gereicht hat“, sagte Specht am Montag der taz. Das Ergebnis von Sonntag ist ein herber Rückschlag für die Mannheimer SPD, die seit 1949 fast durchgehend den Chefposten in der Stadtverwaltung besetzt hatte. CDU-Mann Specht steht nun vor der schwierigen Aufgabe, mit einer linken Mehrheit im Stadtrat zusammenarbeiten zu müssen.

„Ich bin zuversichtlich, dass meine Politik für viele in Mannheim mehrheitsfähig ist“, sagte Specht. Das harte Kopf-an-Kopf-Rennen, zu dem es im zweiten Wahlgang kam, habe er im Vorhinein erwartet; insbesondere nachdem sich die Grünen für seinen Hauptkonkurrenten von der SPD, Thorsten Riehle, ausgesprochen hatten. Bitter ist für alle Kandidaten die Wahlbeteiligung von etwas mehr als 30 Prozent in beiden Wahlgängen.

Nach der ersten Runde vor drei Wochen hatte SPD-Mann Riehle eine Aufholjagd hingelegt: Specht hatte am 18. Juni noch 15,4 Prozentpunkte vor Riehle gelegen, die notwendige absolute Mehrheit jedoch knapp verfehlt. So kam es zu der Stichwahl, in der dem SPD-Kandidaten nur 1,2 Prozentpunkte zu Specht fehlten.

Kevin Kühnert leistete Amtshilfe – ohne Erfolg

Im Endspurt hatte SPD-Mann Riehle sogar noch Amtshilfe von seinem Parteigeneralsekretär, Kevin Kühnert, erhalten und war mit ihm zusammen am Samstagabend durch die Kneipen in den Mannheimer Quadraten getourt. Gereicht hat es trotzdem nicht, die rote Bastion Mannheim, wie es die SPD so gerne gesehen hat, ist gefallen – aber bislang nur teilweise.

Denn im Stadtrat stellen linke Kräfte aus Grünen, SPD und einer gemeinsamen Fraktion aus Linkspartei, Tierschutzpartei und Die Partei weiterhin die Mehrheit. Kommunalwahlen sind in Baden-Württemberg erst 2024 geplant. Mindestens bis dahin muss sich Specht also mit den Mehrheiten im Rat arrangieren.

Helfen könnte dem 56-Jährigen, dass er mit den Verwaltungsstrukturen in der Stadt bestens vertraut ist. Seit fast 20 Jahren bekleidet der Politiker aus dem Stadtteil Waldhof bereits das Bürgermeisteramt und ist damit unter anderem für die Stadtfinanzen verantwortlich gewesen. Als wichtiger Faktor für seine Wahl galt, dass sein vertrauter Kollege, der Mannheimer Langzeit-OB von der SPD, Peter Kurz, nicht erneut angetreten war.

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2 Kommentare

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  • Mein Lieber Herr Specht, wenn da nicht der "Froschkönig" oder "Maskenbereicherer" vor ist.

    Und: im einstmals wirklich roten mannheimer Norden, haben es die SPDler geschaft, der AFD ein Direktmadat zu ermöglichen, weil spd schließliche eine recht auf das mandat hat. Reden mit anderen kam nicht in Frage.

  • Bald haben wir im Osten jede Menge AfD Bürgermeister und im Westen CDUler. Das ist die Realität