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Die Wochenvorschau für BerlinVon Berlin ins Umland und zurück

Brechts Sommerhaus in Buckow bekommt ein Besucherzentrum und die Fete de la Musique findet sogar in Brandenburg statt. In Berlin? Gibts den Zoo.

Brechts Sommerhaus 2006. Damals noch ohne Besucherzentrum Foto: picture-alliance/ dpa | Patrick Pleul

Das kleine Haus unter Bäumen am See. / Vom Dach steigt Rauch. / Fehlte er / Wie trostlos dann wären Haus, Bäume und See.

So schrieb einst Bertolt Brecht über sein Sommerhaus in Buckow in den gleichnamigen Elegien. Doch klein ist das Haus am Schermützelsee nun nicht mehr. Ein Besucherzentrum ist auf dem Gelände entstanden, und das öffnet am Montag um 11 Uhr seine Türen. Neben der Gedenkstätte bietet das neue Zentrum einen Museumsshop, Büros, einen Archivraum und einen Veranstaltungsraum. Was der Meister wohl selbst dazu gesagt hätte?

Ein Häuschen in Brandenburg. Davon träumte nicht nur Bertolt Brecht, sondern auch Birgit von Heintze. Mit ihrem Mann suchte sie zunächst in der Uckermark, freilich vergeblich. Die Uckermark ist ausverkauft, sagte ihr ein Makler. Also verschlug es die von Heintzes an die Oelse bei Beeskow, wo sie eine alte Mühle restaurierten. Ihre Erfahrungen hat sie nun in einem Roman verarbeitet, der am Dienstag um 19 Uhr in der Galerie Deschler in der Auguststraße in Mitte Premiere feiert. Den Titel kennen wir schon: Die Uckermark ist ausverkauft.

Wie viele Berlinerinnen und Berliner wohl dem Beispiel von Brecht und von Heintze gefolgt sind? Auch das werden wir am Dienstag erfahren. Dann stellt das Amt für Statistik die neuesten Zahlen zur „Bevölkerungsfortschreibung 2022“ vor. 2021 übrigens verlor die Hauptstadt 18.479 Wegzügler nach Buckow, Oelsetal und Co.

Ein paar Brandenburger werden aber sicher auch nach Berlin kommen. Zumindest dann, wenn es was zu feiern gibt. Am Mittwoch, pünktlich zur Sommersonnenwende, steigt in der Hauptstadt wieder die Fête de la Musique – mit zahllosen kostenlosen Konzerten im öffentlichen Raum. Auch in Brandenburg steigt diesmal das Umsonst-und-draußen-Fest. Nicht in ganz Brandenburg, aber immerhin in Brandenburg an der Havel.

Vielleicht trauen sich die Brandenburgerinnen und Brandenburger auch mal nach Neukölln. Dort steigt am Freitag im ganzen Bezirk das Festival 48 Stunden Neukölln unter dem Motto „Play(ground)“. Angekündigt sind zum bereits 25. Jubiläum des Festivals „kreative Freiräume zwischen Kunst und Spiel“.

Schon am Tag davor steht der Zoologische Garten im Rampenlicht. Oder besser sein ältestes Ausstellungsstück. Flamingo Ingo nämlich wird 75. Auf seinem Ring steht nach Zoo-Angaben: „Kairo, 23. 6. 1948“.

Am Samstag wird im Zoo dann die Nashorn-Pagode eröffnet. Für die gefährdete Tierart ist eine sumpfige Graslandschaft entstanden, in der auch Pustelschweine und Tapire ein neues Zuhause finden werden. Ob die dann auch 75 werden? Wir bleiben dran.

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