Update im Abgeordnetenhaus: Senatorin: U2-Tunnelarbeit im Plan

Manja Schreiner (CDU) widerspricht Berichten über mögliche Verzögerungen und schlimmere Schäden. Bausenator ist gegen Hochhaus-Moratorium.

Das Foto zeigt den U-2 Bahnsteig im Bahnhof Alexanderplatz.

Schäden im U2- Tunnel am Alexanderplatz sorgen seit Oktober für eine Teilsperrung auf der Linie Foto: dpa

BERLIN taz | Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) geht davon aus, dass die U-Bahn-Linie 2 nach den Sommerferien wieder planmäßig fährt. Die umfangreichen Stabilisierungsarbeiten am U-Bahnhof Alexanderplatz würden planmäßig verlaufen, sagte die Senatorin am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Sie widersprach damit Befürchtungen, dass sich die aktuelle Teilsperrung länger hinzieht und der U2-Tunnel durch den Hochhausbau darüber irreparabel beschädigt sein könnte. Das hatte jüngst das nd unter Berufung auf einen Insider berichtet, der schlimmstenfalls sogar einen Abriss des gesamten Bahnhofs nicht ausschloss.

Der U-Bahn-Verkehr ist auf der Linie seit Oktober 2022 stark eingeschränkt: Zwischen den Haltestellen Senefelderplatz in Prenzlauer Berg und Klosterstraße in Mitte gibt es einen eingleisigen Pendelverkehr. Bei dem fahren die Züge nicht mehr alle 5, sondern nur alle 15 Minuten. Hintergrund ist, dass während der Hochhaus-Arbeiten der Firma Covivio die Tunnelröhren um mehrere Zentimeter absackten und nun wieder angehoben und stabilisiert werden müssen.

Laut Schreiner soll auch nicht Anlass zur Sorge geben, dass im Bahnhof der U5 – der unter dem beschädigten U2-Tunnel liegt – Wasser von der Decke tropft. Dieser Wassereintritt könne verschiedene Gründe haben, „es gibt aktuell keinen Hinweis auf statische Einschränkungen“.

Wegen der U2-Arbeiten nachgehakt hatte der Linkspartei-Abgeordnete Kristian Ronneburg in der Fragestunde des Landesparlaments. Der Parlamentarier wollte wissen, ob die schwarz-rote Landesregierung ein Hochhaus-Moratorium anstrebt, um weitere Schäden zu verhindern. Er fragte dies auch angesichts des mutmaßlichen Zusammenhangs zwischen Tunnelschäden und den Hochhaus-Bauarbeiten und weil weitere Hochhäuser geplant sind. Man könne nicht einfach ein generelles Moratorium verhängen, antwortete Bausenator Christian Gaebler (SPD) – „das wäre rechtswidrig“.

Nach seinen Worten ist bei jedem Bauantrag zu untersuchen, ob es Risiken gibt und ob bei Gefahr ein Bau zu verbieten ist. Aus Gaeblers Sicht ist ein generelles Moratorium darum überflüssig. Er sicherte aber achtsames Vorgehen bei solchen Projekten zu.

Die Berichte über möglicherweise weiter reichende Schäden hatten auch die Grünen im Abgeordnetenhaus in Aufregung versetzt. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, steht Berlin vor einem verkehrspolitischen Super-GAU“, befürchtete deren zuständige Abgeordnete Antje Kapek noch am Mittwoch.

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