Busse und Bahnen stehen still: Warnstreiks im ÖPNV
Verdi ruft die Beschäftigten lokaler Verkehrsbetriebe am Donnerstag zum Streik auf. In fünf Bundesländern kommt es zu Einschränkungen im Nahverkehr.
Am ersten Warnstreik in dieser Tarifrunde am 26. April hatten sich bundesweit über 2.000 Beschäftigte beteiligt. Die zweite Gesprächsrunde am 28. April blieb dann ohne Ergebnis. „Uns wurde lediglich ein leicht verändertes Angebot vorgelegt“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Doch mit kosmetischen Änderungen lässt sich die Preiskrise nicht angehen“, erklärte er mit Blick auf die hohe Inflation.
Der Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) gilt deutschlandweit für etwa 5.000 Beschäftigte in rund 40 nichtbundeseigenen Betrieben. Sozialpartner sind Verdi und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE). Verdi hat nur in einigen dieser 40 Firmen zum Streik aufgerufen. Die Beeinträchtigungen dürften also bei Weitem nicht so groß sein wie am 21. April beim Arbeitskampf der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Diese hatte für acht Stunden bundesweit den Nah-, Regional- und Fernverkehr lahmgelegt. Die EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei der Deutschen Bahn und etwa 50 weiteren Bahnunternehmen.
Verdi fordert für die Belegschaft, die unter den ETV fällt, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber sieht demgegenüber eine Laufzeit von 26 Monaten und eine Tabellenerhöhung erst ab Mai 2024 um acht Prozent oder mindestens 300 Euro vor. Für 2023 bieten die Arbeitgeber die Zahlung einer steuerfreien Sonderzahlung von 1.080 Euro und elf monatliche Einmalzahlungen von 160 Euro bis April 2024 an. Am 5. Mai wird weiterverhandelt.
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