lichtblick der woche: Bund schult Fachkräfte
Das Bundeswirtschaftsministerium fördert ab April Schulungen für den Einbau von Wärmepumpen in bestehenden Gebäude. Zielgruppe sind „gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker, die jetzt schon Heizungen einbauen“, zudem Energieberaterinnen und Energieberater sowie Planerinnen und Planer für technische Gebäudeausrüstung, teilte das Ministerium mit. Zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Die Gesamtförderung ist auf 5.000 Euro pro Antragsteller begrenzt, Anträge können ab dem 1. April gestellt werden. Ziel der Regierung ist, dass ab 2024 jährlich mindestens 500.000 Wärmepumpen in Betrieb genommen werden. Es mangelt allerdings an qualifizierten Fachkräften. Schätzungen des Zentralverbands der Branche Sanitär, Heizung, Klima zufolge sind aktuell nur rund 15 Prozent der Betriebe fähig, Wärmepumpen im Bestand zu planen, zu montieren und einzuregulieren, wie das Bafa erklärte.
Mit dem „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ sollen laut Bafa in den kommenden Jahren mindestens 45.000 Fachkräfte für den Einbau und die Einregulierung von Wärmepumpen weiterqualifiziert werden. Im gleichen Zeitraum sollen zudem mindestens 7.500 Planende und Beratende weiterqualifiziert werden, um die Handwerker zu entlasten.
Um die Wärmewände weiter zu befördern, diskutiert die Bundesregierung zudem über eine mögliche Abwrackprämie für alte Heizungen. „Wir stehen dem erst mal offen gegenüber, fänden das positiv“, sagte eine Sprecherin des SPD-geführten Bundesbauministeriums am Freitag in Berlin.
Es handele sich bisher aber zunächst nur um einen Diskussionsbeitrag. Der Spiegel hatte zuvor berichtet, dass eine „Abwrackprämie für alte Heizkessel“ im Gespräch sei, ähnlich wie nach der Finanzkrise 2009 bei Autos. Regierungssprecher Steffen Hebestreit zeigte sich zurückhaltend und sagte: „Eine Abwrackprämie, wie ich es jetzt irgendwo gelesen habe, wäre mir neu.“
Hintergrund: Ab 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das hatte die Ampel-Koalition bereits vor einem Jahr vereinbart. Über einen ersten Gesetzentwurf dazu aus dem Wirtschafts- und dem Bauministerium, der Ende Februar bekannt wurde, wird seitdem aber heftig diskutiert, denn die Pläne könnten auf ein De-facto-Einbauverbot neuer Gas- und Ölheizungen hinauslaufen.
Am Rande einer Reise in Kopenhagen betonte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag, eine Abwrackprämie für alte Heizkessel gebe es faktisch schon. Der Wirtschaftsminister verwies auf die bestehende Förderung, bei welcher der Einbau einer Wärmepumpe oder der Austausch mit bis zu 40 Prozent der Investitionskosten bezuschusst werde. (afp, dpa)
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