piwik no script img

Todesstrafe in Iran„Meisterspion“ verurteilt

Der Iran hat einen britisch-iranischen Doppelstaatler zum Tode verurteilt. Aliresa Akbari soll für den britischen Geheimdienst gearbeitet haben.

Alireza Akbari während eines Interviews in Teheran Foto: Khabaronline/WANA/Reuters

Teheran dpa | Der Iran hat einen früheren Spitzenpolitiker wegen Spionagevorwürfen zum Tode verurteilt. Wie das Justizportal Misan am Mittwoch mitteilte, wurde Aliresa Akbari als einer der „wichtigsten Agenten für den britischen Geheimdienst“ enttarnt. Das Urteil durch den Obersten Gerichtshof ist endgültig. Der Iran wirft Akbari vor, Staatsgeheimnisse verraten zu haben.

Nach Information der BBC wurde Akbari, der auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, bereits 2019 festgenommen. Die Spionagevorwürfe wies der frühere Vize-Verteidigungsminister demnach zurück. Mittlerweile soll er in Einzelhaft gebracht worden sein, was auf eine unmittelbar bevorstehende Exekution hindeutet.

Die britische Regierung stellte sich hinter Akbari. „Wir unterstützen die Familie von Herrn Akbari und haben seinen Fall wiederholt bei den iranischen Behörden zur Sprache gebracht“, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums der BBC.

Seit Tagen bereits kursierten Gerüchte in der iranischen Hauptstadt Teheran über die Identität eines inhaftierten Politikers, der als „Meisterspion“ enttarnt worden sei. Berichten zufolge könnte der Fall aber auch auf einen internen Machtkampf in Teheran deuten.

Als hochrangiger Politiker im Verteidigungsministerium habe Akbari einen engen Draht zu Politikern gepflegt, die nach der jüngsten Protestwelle um Vermittlung und Versöhnung bemüht waren, berichtete das in Großbritannien ansässige Online-Medium Amwa Media.

Immer wieder gibt es Berichte über Festnahmen, Verhaftungen und auch Hinrichtungen von Iranern, denen vorgeworfen wird, für ausländische Geheimdienste zu arbeiten, vor allem für den israelischen Mossad oder den US-Geheimdienst CIA. Die iranischen Angaben lassen sich gewöhnlich nicht unabhängig überprüfen. Sowohl die Verhaftungen als auch Gerichtsprozesse werden geheim gehalten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Wieder mal jemanden, der dem Mullah-Konzern aka "Revolutionswächter" unbequem geworden war um die ecke gebracht. Was für ein Jammer um dieses wunderbare Land.

  • einen ernstzunehmenden, politischen ...

    konkurrenten brutalst aus dem weg geschafft.