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Kreml gibt Verluste in der Ukraine zu

Zahlreiche Soldaten sterben beim Beschuss einer russischen Militärunterkunft bei Donezk

Von Dominic Johnson

Russland hat in unüblichem Ausmaß hohe Verluste bei einem ukrainischen Angriff zugegeben. 63 russische Soldaten seien beim Beschuss der zur Militärunterkunft umfunktionierten „Berufsschule 19“ im Ort Makiiwka am östlichen Rand der Großstadt Donezk im Osten der Ukraine ums Leben gekommen, erklärte am Montag das Verteidigungsministerium in Moskau.

Der Angriff mit Himars-Raketen fand in der Silvesternacht zum Zeitpunkt der Neujahrsansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin statt. Im Nachgang kam es zu unterschiedlichen Spekulationen über die Op­ferzahlen. Von ukrainischer Seite verbreitetes Videomaterial zeigte das verheerende Ausmaß des Beschusses, bei dem nach Schätzungen des ukrainischen Verteidigungsministeriums bis zu 400 russische Soldaten starben. Internet-Chats ukrainischer Militärkreise vermeldeten 350 bis 600 Tote. Igor Girkin, ehemaliger Kommandant der russischen Separatisten in Donezk 2014, sprach auf seinem Telegram-Kanal von „vielen Hundert“ Toten und Verletzten. Nach ukrainischen Angaben waren russische Rekruten in einem Gebäudekomplex untergebracht, dessen Keller zugleich als Munitionslager diente.

Aus ukrainischer Sicht ist der Angriff eine Rache für die heftigen Luftangriffe auf Kyjiw und andere Städte, die jede Nacht weitergehen. Auch am frühen Morgen des 2. Januar gab es „mehrere Wellen“ von Angriffen mit Drohnen iranischer Bauart, erklärte die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. (mit rtr, afp)

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