Oberbürgermeisterwahl an der Ostsee: Eine Linke für Rostock

Eva-Maria Kröger von der Linke hat die Oberbürgermeisterwahl in Rostock gewonnen. Damit ist sie die erste gewählte Frau im Rathaus.

Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger.

„Plattenkind“ und erste weibliche Oberbürgermeisterin in Rostock: Eva-Maria Kröger von den Linken Foto: Bernd Wüstneck/dpa

BERLIN taz | Es ist eine historische Wahl: Eva-Maria Kröger ist die erste gewählte Oberbürgermeisterin in der Geschichte Rostocks. In der Stichwahl am Sonntag setzte sich die Kandidatin der Linken mit knapp 58 Prozent gegen den parteilosen Michael Ebert durch. Damit sitzt sie für die nächsten sieben Jahre im Rathaus der Hansestadt.

„Ich bin stolz, dass ich diese erste Frau in meiner Heimatstadt sein darf, sehr stolz“, sagte Kröger der Ostseezeitung. Sie wolle jetzt mit Zahnbürste ins Rathaus einziehen, sich einschließen und direkt loslegen. Zwei große Themen ihrer Amtszeit: ein neues Volkstheater und bezahlbarer Wohnraum.

Kröger, 1982 in Rostock geboren, sitzt für die Linkspartei als Abgeordnete im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, ist aber auch Fraktionsvorsitzende der Linken in der Rostocker Bürgerschaft. Ihre Partei ist stärkste Kraft im Rathaus.

Kröger bezeichnet sich selbst als „Plattenkind“ und galt als Kandidatin der Plattenbauten, wo sie tatsächlich viel Zustimmung fand. Nur einmal, 2004, verließ die Politologin Rostock für längere Zeit, um ihr Studium in Tübingen fortzusetzen.

Vorgänger Madsen wurde Minister in Kiel

Hintergrund der Oberbürgermeisterwahl war der Abgang von Krögers Vorgänger, Claus Ruhe Madsen. Der parteilose Däne, der von CDU und FDP gestützt wurde, war 2019 als erster Ausländer zum Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt gewählt worden. Als Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther jedoch Madsen im Sommer dieses Jahres anbot, Wirtschaftsminister in seinem Kabinett zu werden, verließ der Unternehmer Rostock.

Nun wählte die Hafenstadt neu. Diesmal setzte sich Kröger gegen insgesamt 17 Kandidierende durch – am Ende gegen Ebert, der sich nun wieder auf sein Amt als Direktor der Landesbereitschaftspolizei konzentrieren kann.

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