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Fahrplanwechsel im RegionalverkehrNikolaus beschenkt nicht alle

Der Fahrplanwechsel am 11. Dezember bringt Verbesserungen im Regionalverkehr zwischen Berlin und Brandenburg. Aber nicht nach Polen.

Deutsch-polnischer Flashmob im RB 26 am Nikolaustag Foto: taz

Berlin taz | „Oh Regiobahn, oh Regiobahn, was hast du mir nur angetan“, singen sie plötzlich im Zug von Lichtenberg ins polnische Kostrzyn. „Mit dir komm ich nie pünktlich an, drum muss ich mit dem Auto fahrn.“

Ein Flashmob am Nikolaustag in der Chaosregionalbahn 26, die von der Niederbarnimer Eisenbahn betrieben wird. Die Fahrgäste haben sich Nikolausmützen aufgezogen und halten Schilder hoch. Ihr Forderungen verstehen sich eigentlich von selbst: Pünktlichkeit. Information über Verspätungen. Genug Sitzplätze. Erstattung bei ausgefallenen Fahrten.

Im jüngsten Magazin verspricht die NEB Besserung mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember. Eine Entschädigung für ausgefallene Züge oder überfüllte Busse beim Schienenersatzverkehr schließt sie aus.

Auch auf anderen Strecken des Regionalverkehrs soll es ab Sonntag besser werden. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) spricht sogar in Superlativen: „Wir werden die größte Fahrplanausweitung erleben, die es in der Geschichte Brandenburgs je gegeben hat“, sagte Beermann am Montag bei der Vorstellung des Winterfahrplans.

„Wir hier in den östlichen Bundesländern, wir leisten wirklich unseren Anteil an dem, was sich auch der Bund vorgenommen hat, nämlich bis 2030 die Fahrgastzahlen, den Zugverkehr zu verdoppeln“, sagte seine Berliner Amtskollegin Bettina Jarasch (Grüne).

20-Minutentakt im RE 1

Tatsächlich wird sich einiges ändern in der Region. Die meistbefahrene Regionalstrecke, der RE1 zwischen Brandenburg nach Frankfurt (Oder), wird künftig von der ODEG betrieben und verkehrt tagsüber im 20-Minuten-Takt. Eingesetzt werden neue Wagen vom Typ Desiro HC von Siemens mit einer Kapazität von 630 bis 800 Plätzen.

Neues gibt es auch vom RE 2 zwischen Nauen und Cottbus. Den übernimmt nun die DB-Regio und setzt modernisierte Wagen auf der Strecke mit WLAN und Steckdosen ein. Zwischen Berlin und Cottbus sollen die Züge zudem im Halbstundentakt verkehren.

Wer nicht bis Cottbus, sondern nur in den Spreewald will, kann in den Hauptverkehrszeiten ebenfalls auf einen 20-Minuten-Takt zwischen Berlin, Lübben und Lübbenau hoffen.

Für die Reisenden, die auf der Chaosstrecke zwischen Berlin und Kostrzyn unterwegs sind, ist eine solche Taktung dagegen noch Zukunftsmusik. Ein Halbstundentakt ist erst 2024 vorgesehen und das auch nur bis Müncheberg. Pendlerinnen und Pendler aus Polen haben es dagegen weiter schwer. Die neue Eisenbahnbrücke über die Oder soll erst im Mai fertig werden. Bis dahin gibt es nur einen SEV mit Kleinbussen. Denn die Autobrücke nach Polen ist nur bis 7,5 Tonnen ausgelegt.

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