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Entlassungen bei MetaDer Digi-Dino siecht

Meta entlässt 11.000 Mitarbeiter*innen. Der Dinosaurier unter den sozialen Medien hat sich verzockt. Zuckerberg hofft auf eine Zukunft im Metaverse

So sieht es aus, wenn man sich im Metaverse befindet Foto: meta/reuters

Am Mittwoch hat der Konzern Meta mehr als 11.000 Mitarbeitende entlassen, etwa 13 Prozent der gesamten Belegschaft. Dabei ist etwas Besonderes passiert: Der Chef hat selbst die Verantwortung übernommen. In einer Botschaft an die Mit­ar­bei­te­r*in­nen nannte Mark Zuckerberg die Entscheidung „die schwierigste Veränderung in der Geschichte von Meta“. Die Entlassungen sind einer der Schritte hin zu einer „schlankeren und effizienteren Firma“. Zu diesem Zweck würde auch der Einstellungsstopp des Unternehmens bis ins erste Quartal 2023 ausgeweitet.

Meta ist neben Microsoft und Snap eines von mehreren großen Tech-Unternehmen, die aktuell aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation Mitarbeitende entlassen. Auch Twitter hatte vergangene Woche etwa 7.500 Angestellte entlassen.

In seiner Nachricht erklärte Zuckerberg, dass die Schuld für die Meta-Entlassungen bei ihm liege: „Ich will die Verantwortung für diese Entscheidungen übernehmen und dafür, wie wir an diesen Punkt gelangt sind. Ich weiß, dass das für alle hart ist, und besonders für die Betroffenen tut es mir leid.“

Unter dem Punkt „Wie sind wir hierhin gekommen“ legt Zuckerberg mehrere Faktoren dar. Unter anderem, dass er davon ausgegangen sei, dass das durch Corona bedingte starke Online-Wachstum und die damit verbundenen Einnahmen dauerhaft sein würden. Und dass er deshalb die Investitionen stark erhöht habe. Aber dann hat sich der Trend eben wieder geändert. „Leider ist das nicht so gelaufen, wie ich es erwartet habe.“ Als Gründe dafür nannte Zuckerberg unter anderem einen makroökonomischen Abschwung, wachsende Konkurrenz und Probleme auf dem Werbemarkt.

Junge Konkurrenz für Facebook

Tatsächlich ist die Konkurrenz von Meta in den letzten Jahren stark gewachsen. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2022 nutzt jede zweite Person in Deutschland ab 14 Jahre mindestens ein Mal pro Woche Social Media. Unter ihnen werden die Meta-Plattformen Facebook (35 Prozent) und Instagram (31 Prozent) zwar am stärksten genutzt. Doch gerade bei Menschen unter 30 Jahre kommen auch andere Social-Media-Plattformen auf gute Ergebnisse; diese Jüngeren nutzen TikTok und Snapchat häufiger als Facebook. Beide Plattformen haben in den letzten Jahren erheblich an Nut­ze­r*in­nen in Deutschland zugelegt. Besonders jüngere Menschen wenden sich also anderen Angeboten zu, auch wenn bei ihnen Metas Instagram noch die größte Rolle spielt. Der Dino Facebook verliert jedoch ihr Interesse.

Außerdem wirft Werbung, bisher das Kerngeschäft auf Instagram und Facebook, nun weniger Geld ab als bisher, da es weniger Anzeigen gibt.

Zu Meta gehört noch mehr als Instagram und Facebook, etwa der Chat-Dienst WhatsApp und die Sparte Reality Labs, die unter anderem das Metaverse entwickelt. Besonders dieses Projekt ist ein finanzielles Problem für den Konzern.

Das Metaverse soll zu einem digitalen Raum werden, in dem sich Menschen mithilfe von Avataren bewegen und sich begegnen können. Dort gibt es Dart-Turniere, Spiele, Comedy-Shows und Kneipen. Meta ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, das an einer eigenen digitalen Welt arbeitet. Dennoch hatte das Unternehmen beschlossen, Metaverse in den Fokus seiner Bemühungen zu stellen und sich daher auch 2020 in Meta umbenannt. Hinzu kommt, dass zu Meta seit 2014 auch Meta Quest gehört, die die Virtual-Reality-Headsets herstellen, die man beim Eintauchen in das Metaversum verwenden kann. Seit Dezember 2021 ist das Metaverse in den USA und in Kanada nutzbar, seit August 2022 auch in Spanien und Frankreich.

Doch es befindet sich noch immer in der Entwicklungsphase und ist für viele Menschen weltweit nicht erreichbar, es sei denn, sie nutzen VPN-Clients, um digital einen anderen Ort vorzutäuschen, an dem sie sich befinden. Auch das ist ein Grund, weshalb das Metaverse sich noch nicht rechnet. Die Entwicklung kostet enorme Summen, der Erlös ist bisher minimal. Allein im letzten Quartal machte die Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von 3,7 Milliarden US-Dollar.

Diese Verluste, die Laut Zuckerberg 2023 sogar noch wachsen werden, müssen nun also an anderer Stelle ausgeglichen werden. Nach Zucker­bergs Ankündigung, 11.000 Mit­ar­bei­te­r*in­nen zu entlassen, stiegen die Aktien um knapp vier Prozent.

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3 Kommentare

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  • Witzig:



    aktuell sind bei vielen FB-Nutzern die sogenannten Werbekonten eingeschränkt (wegen nicht näher definierten angeblichen Unstimmigkeiten im Verhalten der Nutzer).



    Meines auch. Das trifft mich natürlich sehr, sehr hart, habe ich ich doch in den 15 Jahren bei FB genau keine Anzeige geschaltet. Dafür habe ich unzählige Anzeigen gemeldet und gesperrt, weil nicht eine davon auch nur annährend meine Interessen getroffen hat.



    FB hätte lieber mal in Programmierer investiert, die tatsächlich funktionierende Algorhithmen hinbekommen.

  • "Der Chef hat selbst die Verantwortung übernommen."

    Hat er ja gerade nicht. Sonst würde schließlich er gehen und nicht die 11.000 Mitarbeiter. Es war ja nicht deren Idee, sich das Milliardengrab Metaversum zu schaufeln (das war sowas wie Second Life mit Avataren ohne Beine). Das war das Luftschloss vom Chef und dafür muss jetzt wie üblich die Belegschaft den Kopf hinhalten.

  • 7500 bei Twitter entlassen? Also... alle Mitarbeiter?