petition der woche: Gedenken an HSV-Star: Petition fordert Uwe-Seeler-Allee
Anlass der Petition
Fußballspieler Uwe Seeler ist kürzlich verstorben
Das wollen die Initiatoren
Eine Straße in Hamburg soll Seelers Namen tragen
Das wollen sie nicht
Dass das Volksparkstadion umbenannt
wird
Uwe Seeler zählte zweifellos zu den größten Fußballlegenden dieses Landes. Über 70 Länderspiele absolvierte er, fast 500 Ligaeinsätze; er war Torschützenkönig, Vizeweltmeister, Toptorjäger. Mit seiner Heimatstadt Hamburg und dem dortigen Sportverein mit dem Rautenlogo, dem HSV, war der Mittelstürmer Zeit seines Lebens untrennbar verbunden. Die Hansestadt und „Uns Uwe“ waren quasi, pardon, ein Herz und ein(e) Seele(r).
Am 21. Juli starb Uwe Seeler im Alter von 85 Jahren. Und prompt begann das öffentliche Nachdenken über ein angemessenes Erinnern an den Fußballspieler. Prominente Stimmen fordern, den HSV-Star im Stadionnamen zu verewigen. Doch einigen Fans schwebt anderes vor: Eine Petition spricht sich dafür aus, die Sylvesterallee in Uwe-Seeler-Allee umzubenennen. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine Straße: In der Sylvesterallee thront das traditionsreiche Volksparkstadion, die Spielstätte des HSV. Hier hat der Verein auch seine Geschäftsstelle. Mit dem Namen der Allee würde sich also die Anschrift des Vereins ändern. Uwe Seeler wäre dann auch im Briefkopf des HSV verewigt.
Der Fußballer sei „die absolute Vereinslegende und Identifikationsfigur des Hamburger SV“, heißt es in der Petition. „Uns Uwe verdient ein Erbe bei seinem HSV, welches für immer bleibt.“ Deshalb soll neben der Sylvesterallee auch eine Tribüne des Volksparkstadions künftig Uwe-Seeler-Tribüne heißen.
Geht es nach Klaus-Michael Kühne, Milliardär und langjähriger HSV-Investor sowie Anteilseigner des Klubs, könnte man auch das ganze Stadion nach dem Stürmerstar benennen. „Als Hamburger Idol und Denkmal hat Uwe Seeler die Benennung des HSV-Stadions nach seinem Namen vollkommen verdient“, sagte Kühne dem Hamburger Abendblatt. Der Investor besitzt noch bis Sommer kommenden Jahres die Rechte am Namen der Spielstätte.
2015 hatte Kühne sich diese Rechte erstmals gesichert und der Arena, die zuvor verschiedene Unternehmensnamen geziert hatten, wieder die traditionelle Bezeichnung „Volksparkstadion“ verpasst.
Für eine Umbenennung der Arena sprach sich auch Felix Magath aus, eine andere HSV-Ikone. Es sei für ihn „zwangsläufig“, das Volksparkstadion nach Seeler zu benennen, sagte er. „Alles andere wäre völlig daneben.“
Die Petition hingegen, die bis Mittwochmittag 71 Unterzeichner:innen hatte, lehnt diesen Vorschlag ab. Das wäre auf Dauer nicht finanzierbar, schreibt Initiator Timo Worms. Tatsächlich hat der HSV mit dem Verkauf seines Stadionnamens bislang Millioneneinnahmen erzielt. Doch die Petition führt noch einen weiteren Grund gegen ein „Uwe-Seeler-Stadion“ an: Für die Stürmerlegende selbst sei der Name „Volksparkstadion“ von großer Bedeutung gewesen. Statt der Arena soll deshalb die zu ihr führende Straße Seelers Namen tragen.
Doch bis es so weit sein könnte, wird noch viel Zeit vergehen. Denn frühestens zwei Jahre nach deren Tod könne die Stadt Hamburg Verstorbene ehren, teilt Senatssprecher Marcel Schweitzer mit: „Ausnahmen gibt es nicht.“ Ob man eine Straße oder einen Platz nach Seeler benenne und wenn ja, welcher Ort das sei, werde zunächst mit dessen Familie besprochen. Jonas Wagner
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