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Im Kleinen groß

Umfragenverlierer: Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) Foto: Fo­to: Goe­tz Schleser/laif

Oft schaut die Republik ja nicht aufs Saarland. Wenn ein neuer Landtag gewählt wird, dann schon. So wie vor fünf Jahren, als mit dem Sieg von Annegret Kramp-Karrenbauer das Verglühen des Sterns eines gewissen Martin Schulz begann. Bis dahin war für den damaligen Parteichef die Rolle als Retter der SPD vorgesehen. Die Saarlandwahl hat ihm den Weg gewiesen – nach unten. Nach dem Absturz der CDU bei der Bundestagswahl im Herbst und der konservativen Neuausrichtung unter Parteichef Friedrich Merz steht nun am Sonntag ein erster Test für die neue Union an.

CDU-Ministerpräsident Tobias Hans soll liefern. Den Umfragen zufolge wird er es nicht schaffen. Im Saarland wusste man nie so recht, wofür er eigentlich steht. Und so könnte es sein, dass die SPD mit Anke Rehlinger bald die Ministerpräsidentin stellt. Bundeskanzler Olaf Scholz wird sich dann bestätigt fühlen mit seiner Politik in diesen kriegerischen Zeiten. Er wird das Saarland dann gewiss nicht kleinreden am Sonntag. Es könnte wieder mal ganz groß rauskommen an einem Wahltag.

So wie 1985, als Oskar Lafontaine in diesem einstigen CDU-Stammland die absolute Landtagsmehrheit für die SPD erobert hat. Über ihn, der längst zum Großmeister des ungepflegten Abgangs geworden ist, wird immer noch viel gesprochen im Saarland, wo sich alle irgendwie viel zu gut kennen und genau deshalb mögen oder hassen. Wenn das nicht Politik wäre, man könnte es glatt für eine Seifenoper halten. Andreas Rüttenauer

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Noch mehr Saar unter taz.de/saarlandwahl

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