: Statt Popkomm sagt man nun All2gethernow
Der Musikindustrie soll es gar nicht so gut gehen, wie seit einiger Zeit immer wieder kolportiert wird. Dass aber die Musik selbst nur noch dahinsiechen würde, will man wenigstens hier in Berlin kaum behaupten, angesichts dem ganzen, ganz und gar nicht leblosen Treiben auf den Bühnen und in den Klubs. Deswegen war das überhaupt kein so ein day the music died, als im Frühsommer die Branchenmesse Popkomm abgesagt wurde. Als Grund gab man die darniederliegende Musikindustrie an. Stattdessen sammelte man sich einfach neu: All2gethernow nennt sich das neue Netzwerk, mit einem offenen Diskussionsforum am Mittwoch und Donnerstag in der Münze Berlin, bei dem schon auch darüber debattiert werden soll, wie man mit kreativer Arbeit in der Zukunft noch Geld verdienen kann. Was dann in einer Konferenz am Freitag im Radialsystem nochmals konzentriert durchgesprochen wird. Musiknutzer aber wird vielleicht mehr interessieren, dass auch bei All2gethernow an der Praxis nicht gespart wird, zum Beispiel mit den Berlin Music Days, kurz Bermuda, für das sich alle einschlägigen Clubs wie Berghain, Watergate oder Tresor von Mittwoch bis Samstag zu einem Festival für elektronische Musik zusammengeschlossen haben. Und bei der Berlin Music Night am heutigen Dienstag zum Auftakt von All2gethernow in der Kulturbrauerei (Kesselhaus und Maschinenhaus) gibt es neben T.Raumschmiere und anderen mit dem kanadischen Bell Orchestre einen kammermusikalischen Postrock zu hören, an dem auch einige Arcade-Fire-Musiker mitwirken. TM
■ Berlin Music Night – Eröffnungskonzert von All2gethernow: Kulturbrauerei, Knaackstraße 97 Dienstag, 15. September, 20 Uhr. 12 Euro. All2gethernow-Info: www-a-2-n.de
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