piwik no script img

Coronawelle mit neuem Schwung

Robert-Koch-Institut meldet 17.000 Neuinfizierte. Höchstwert seit Mai

Von Gereon Asmuth

Kaum hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Debatte über das Ende der epidemischen Lage in Deutschland angezettelt, schon meldet sich die Corona-Epidemie zurück. Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch 17.015 Neuinfizierte binnen 24 Stunden. Das ist der höchste Tageswert seit fünf Monaten. Zuletzt waren Mitte Mai mehr als 17.000 neue Fälle an einem Tag registriert worden.

Der für mittelfristige Entwicklungen wichtige 7-Tage-Mittelwert der Neuinfektionen lag am Mittwoch erstmals seit Mitte September wieder über knapp über 10.000 und fast 22 Prozent höher als vor einer Woche.

Angesichts solcher Zahlen muss man vom zweiten Schwung der vierten Coronawelle in Deutschland sprechen. Sie hatte ihren bisherigen Höhepunkt Anfang September. Da war der 7-Tage-Mittelwert auf 10.859 gestiegen. Zwar hatte sich seither die Lage wieder einige Wochen lang entspannt. Doch mit dem neuen Schwung könnte der bisherige Höchstwert der vierten Welle schon bald übertroffen werden.

Der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Spahn, den derzeit bis 25. November geltenden Corona-Ausnahmezustand nicht noch einmal zu verlängern, ist derweil auf Kritik gestoßen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) fordert etwa, es müsse anschließend eine Übergangszeit geben. Die Landesregierungen in Rheinland-Pfalz, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen fordern weiterhin bundeseinheitliche Lösungen im Kampf gegen Corona. Spahn hingegen plädierte in einem Brief an die Partei- und Fraktionschefs der möglichen Ampelkoalition für Lösungen auf Länderebene.

meinung + diskussion

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen