: Steigender Bedarf an Ganztagsbetreuung
Berlin wird sein Angebot an Ganztagsbetreuung in Schulen massiv ausbauen müssen. In Brandenburg sieht es besser aus, so das Deutsche Jugendinstitut
Laut dem Deutschen Jugendinstitut müssen an Berliner Schulen in diesem Jahrzehnt zwischen 30.000 und 43.000 neue Ganztagsplätze geschaffen werden. Das ergeben Berechnungen einer umfangreichen Studie, die das Institut zu Beginn der Woche vorstellte.
Der Bedarf entspricht damit einem Ausbau des bisherigen Ganztagsangebots um 29 bis 40 Prozent und liegt so im bundesweiten Durchschnitt. Insgesamt müssten dafür laut Jugendinstitut bis zum Schulstart im Herbst 2029 zwischen 1.200 bis 2.400 neue Vollzeitstellen geschaffen und 136 bis 193 Millionen Euro investiert werden. Dazu kämen zusätzliche jährliche Betriebskosten von 80 bis 185 Millionen Euro im Schuljahr 2029/2030.
Momentan kann Berlin seinen Bürger*innen laut der Studie ein ordentliches Ganztagsangebot bieten: Neun von zehn Familien, die einen Ganztagsplatz beantragen, haben demnach diesen Platz in den vergangenen Jahren auch bekommen. Allerdings rechnet das Jugendinstitut damit, dass der Bedarf steigen wird, sobald ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz bestehen sollte.
An den brandenburgischen Schulen müssen laut dem Deutschen Jugendinstitut im kommenden Jahrzehnt rund 5.000 bis 12.000 neue Ganztagsplätze geschaffen werden. Der zusätzliche Bedarf entspricht einem Ausbau des bisherigen Ganztagsangebots um 7 bis 16 Prozent und liegt damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 31 bis 42 Prozent.
Für den Ausbau müssten laut Jugendinstitut bis zum Schulstart im Herbst 2029 zwischen 200 und 700 neue Vollzeitstellen geschaffen und 116 bis 196 Millionen Euro investiert werden. Dazu kämen zusätzliche jährliche Betriebskosten von 14 bis 52 Millionen Euro im Schuljahr 2029/2030.
Auch Brandenburg kann seiner Bevölkerung der Studie zufolge bereits ein ordentliches Ganztagsangebot bieten: Mehr als neun von zehn Familien, die in den vergangenen Jahren einen Ganztagsplatz beantragten, haben demnach diesen Platz auch bekommen. Auch hier rechnet das Jugendinstitut allerdings damit, dass der Bedarf noch weiter steigen wird, sobald ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz bestehen sollte.
Bundesweit fehlen nach den Angaben des Instituts bis 2029 rund 600.000 Ganztagsplätze. Besonders großer Bedarf besteht in den westdeutschen Flächenländern. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen